Entscheidung für "Opfer-Abo" als "Unwort des Jahres" stößt auf massiven Protest
Schon oft standen die vier politisch korrekten Sprachwärter – oder wie sie auf ihrer Website schreiben: "SprachwissenschaftlerInnen" – aus Darmstadt für ihre vom eigenen politischen Standpunkt oft erkennbar gefärbten Entscheidungen in der Kritik. Diesmal haben sie sich entschieden, Miriam Kachelmanns Wortschöpfung "Opfer-Abo" zu rügen, mit der Kachelmann ihre Meinung zusammenfasste, dass es Frauen vor Gericht relativ leicht falle, auch einem unschuldigen Mann etwas anzuhängen. Die Entscheidung der Darmstädter Jury führte bei vielen wegen der darin zum Ausdruck kommenden Weltfremdheit zu starkem Protest – beispielsweise im Forum von Spiegel-Online. Ähnlich reagieren die Leser der Welt und selbst unter jenen der "Zeit" erhält der Kommentar mit Abstand am meisten Leser-Empfehlungen, in dem es heißt: "Nur sind wir doch ehrlich: Mann-Täter, Frau-Opfer. Das ist ein Bild, das in ganz vielen Köpfen steckt und beinhaltet die entsprechenden Vorschuss-Lorbeeren oder eben Vorverurteilungen." Womöglich, spekulieren inzwischen die ersten, ist es den Sprachwärtern mit ihrer Rüge an diesem bislang kaum bekannten Wort überhaupt erst gelungen, es in den allgemeinen Sprachgebrauch einzuführen.
Nachtrag: Inzwischen liegt via Jörg Kachelmanns Facebookseite ein Kommentar von Miriam Kachelmann, der Erfinderin des "Unwort des Jahres" vor: "Wer unser Buch gelesen hat, weiß, dass wir den Begriff Opfer-Abo zu Recht verwenden. Natürlich gibt es Frauen, die sexuelle Gewalt erfinden und natürlich treffen sie auf eine Gesellschaft, die diesen Umstand unerträglich und jede Kritik daran politisch unkorrekt findet. Die Wahl zum Un-Wort des Jahres bestätigt somit eindrucksvoll die tatsächliche Existenz des Opfer-Abos."
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