Titelgeschichte der Wirtschaftswoche: "Wir treten in eine Ära der Diskriminierung von Männern ein"
In der aktuellen Ausgabe des Magazins "Wirtschaftswoche" sind die Schäden Titelthema, die Männern bereits jetzt durch die Frauenquote entstehen. Der Artikel selbst steht leider nicht online, lediglich ein begleitendes Editorial des "Wirtschaftswoche"-Chefredakteurs Roland Tichy. (Tichy berichtet darin, dem Artikel der Wirtschaftswochen-Reporterin Cornelia Schmergal mangele es nicht an Spott; tatsächlich kann ich aber kaum Spott darin entdecken und finde den Beitrag für deutsche Verhältnisse, sobald es um Anliegen von Männern geht, sogar verblüffend sachlich.)
"Wir treten in eine Ära der Diskriminierung von Männern ein" zitiert die Wirtschaftswoche Tiemo Kracht, Geschäftsführer bei Kienbaum Executive Consultants. Auch die Arbeitsrechtler Stefan Lingemann und Ulrich Tödtmann sind sich in dem Artikel einig: "Die Frauenquote ist ohne Zweifel eine umgekehrte Benachteiligung". Dementsprechend berichten die ersten Führungskräfte, sich nur noch für solche Unternehmen als potentielle Arbeitgeber zu interessieren, die eine Frauenquote ablehnen.
Immer mehr Angestellten wird klar, welches Spiel hier inzwischen gespielt wird:
In der Deutschen Bank (...) sehen männliche Führungskräfte mit Erstaunen, "dass man den Damen Konzessionen macht, die für einen Mann undenkbar gewesen wären". So werden Managementpositionen heute auch in Teilzeit besetzt. "Das finde ich ja grundsätzlich gut", sagt einer. "Aber bei einem Mann hätte man nie über Fragen wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nachgedacht. Da hätte man einfach einen anderen genommen."
(...) Die Headhunterin Barbara Hartmann, Partnerin bei Heads in München, ist spezialisiert auf die Automobilindustrie. Sie ist überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der erste Mann, der sich diskriminiert fühlt, vor Gericht zieht. (...) Der Druck auf die Unternehmen, Frauen auch in den oberen Etagen vorzuweisen, "fördert die Ungerechtigkeit", findet Hartmann. Die Personalberaterin hat selbst miterlebt, dass Unternehmen auf fachliche Fähigkeiten verzichteten – zugunsten des Geschlechts. Im Personalwesen und im Marketing sei schon jetzt "sehr spürbar, dass Frauen den Männern vorgezogen werden". Man müsse aufpassen, dass "der Aktionismus nicht in inkompetenten Besetzungen mündet".
In den vergangenen Monaten hatten bereits die Frankfurter Allgemeine und die Welt über die massiven Benachteiligungen berichtet, die für Männer mit der Frauenquote verbunden sind. Zuvor war das Thema außerhalb der Männerbewegung tabu gewesen. "Über Männer-Diskriminierung zu sprechen gilt als Igitt-Thema" heißt es in der aktuellen Wirtschaftswoche. Lange dürfte das nicht mehr so bleiben.
Die Titelgeschichte der "Wirtschaftswoche" entstand mit freundlicher Unterstützung von AGENS e.V..
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