Wikipedia: Wie Feministinnen hunderte Studien über häusliche Gewalt verschwinden ließen
Ein Leser weist mich heute Morgen darauf hin, dass das Umstricken der Wikipedia hin auf eine feministische Lesart über eine Dämonisierung der Männerbewegung und ihrer Mitglieder hinausgeht. Auch andere Wikipedia-Einträge werden ideologisch bearbeitet. Dies ergibt beispielsweise eine Analyse der Abschnitte über männliche Opfer von häuslicher Gewalt.
So hieß es noch in der Version des Wikipedia-Eintrags vom 22. Juni 2012:
Godenzi und andere gehen von ungefähr 5 bis 10 % männlichen Opfern aus. Mit Hilfe der CTS-Methode durchgeführte Studien sprechen hingegen von 50 % männlicher Opfer häuslicher Gewalt in Partnerschaften und auch die österreichische Bundesregierung nennt diese Zahl. Die Gleichverteilung der Geschlechter beziehe sich dabei insbesondere auf weniger graviererende Formen häuslicher Gewalt, die ca. 97 % der Fälle ausmachen. Der deutsche Kriminologe Michael Bock sieht die Neigung zur häuslichen Gewalt nicht als geschlechtsspezifisches Phänomen.
Insgesamt 209 weitere wissenschaftliche Forschungsberichte - 161 empirische Studien und 48 vergleichende Analysen - in kriminologischen, soziologischen, psychologischen und medizinischen Fachzeitschriften aus den USA, Kanada, England, Dänemark, Neuseeland, Südafrika und weiteren Ländern kamen zu dem Schluss, dass in Beziehungen die Gewalt entweder überwiegend zu gleichen Teilen von beiden Partnern oder aber hauptsächlich von der Frau ausging.
Diese Darstellung ist von der Tendenz her einigermaßen zutreffend, wenn auch nicht auf dem neusten Stand: Inzwischen sind noch über 200 weitere Studien aus den unterschiedlichsten Ländern hinzugekommen, die dasselbe belegen. Außer auf entsprechende Bibliographien hätte man hier etwa auch auf die Meta-Analyse vieler dieser Untersuchungen von Bastian Schwithal hinweisen können, wo es beispielsweise gerade zu schweren Formen häuslicher Gewalt heißt:
Übersicht "Studien: Severe Violence" gibt die Ergebnisse von 94 Studien und Untersuchungen hinsichtlich schwerer Gewaltformen ("severe violence") wieder. Ähnlich wie bei "minor violence" lässt sich auch hier die Beobachtung machen, dass ein höherer Anteil an Frauen schwere Gewalt gegenüber einem Intimpartner gebraucht als umgekehrt. Das Verhältnis von Männern und Frauen im Hinblick auf "verübte Gewalt" ist 47,0% zu 53,0%. Bei "erlittener Gewalt" ergibt sich hinsichtlich der Geschlechtsverteilung folgendes Bild: 52,3% Männer gegenüber 47,7% Frauen hatten schwere Gewaltformen durch einen Intimpartner erlitten.
Dreimal dürfen Sie raten, was vom aktuellen Stand der Forschung man in der Wikipedia wiederfindet, nachdem "Fiona Baine", "SanFran Farmer" und Co. auch diese Passage einer feministischen Bearbeitung unterzogen haben:
Der Soziologe und Kriminologe Michael Bock sieht häusliche Gewalt nicht als geschlechtsspezifisches Phänomen. Von Dunkelfeldschätzungen und sekundäranalytischen Arbeiten schlussfolgert er, dass Frauen und Männer nahezu gleich häufig ein aggressives Verhalten an den Tag legten. Wahrnehmbare Verletzungen seien jedoch bei weiblichen Opfern um 62 Prozent häufiger als bei männlichen.
Peter Döge stellt in seiner 2010 veröffentlichten Studie im Auftrag der EKD-Männerarbeit zusammenfassend fest: "Männer und Frauen sind zu etwa gleichen Teilen "Täter": etwa 30 % der Frauen und der Männer sind gewaltaktiv -, jedoch in jeweils unterschiedlichen Formen: Männer tendieren stärker zu (sichtbarer) physischer Gewalt, Frauen stärker zu (unsichtbarer) Kontrollgewalt und verbaler Gewalt.
Nach dem Gewaltbericht des österreichischen Bundesministeriums für Soziale Sicherheit und Generationen von 2002 bezieht sich eine Gleichverteilung der Geschlechter insbesondere auf weniger schwere Formen häuslicher Gewalt. "Dass auch Männer durch ihre Partnerinnen Gewalt erfahren, ist eine wissenschaftlich belegte Tatsache. Dennoch darf dieses Faktum nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Konsequenzen der Übergriffe für weibliche Opfer überwiegend gravierender sind als für männliche Opfer und dass weibliche Opfer zumeist schwerer verletzt werden als männliche Betroffene."
Jetzt stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn Sie die Läppischkeit der Erkenntnisse aus mittlerweile über 400 Untersuchungen aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt wieder in den Artikel mit aufnehmen wollten. Sie können mit Sicherheit davon ausgehen, dass der Beitrag von Fiona Baine und ihren Verbündeten unter Beobachtung gehalten wird. Die Technik der Wikipedia macht das ohne jeden Aufwand möglich. Sobald Sie also auf den tatsächlichen Stand der Forschung hinweisen, wird ein Edit War beginnen. Im Verlauf dieses Edit Wars wird man Ihnen etliche Male Rechtsextremismus unterstellen. Sobald Sie sich dagegen wehren, wird die Wikipedianerin "Weißbier" Ihre IP dauerhaft sperren, damit Sie dem Umstricken der Wikipedia-Artikel nicht länger im Wege stehen, und sich mit Fiona Baine öffentlich einen High Five geben. Die Dämonisierung des Mannes weiter durchzusetzen hat für diese Clique gegenüber einer zielführenden Bekämpfung von häuslicher Gewalt – wozu man nun mal den Stand der Forschung zur Kenntnis nehmen muss – anscheinend bei weitem Vorrang.
Nach allem, was man bisher erleben musste, wird es bei den bisher ideologisch bearbeiteten Passagen nicht bleiben. Nach und nach dürfte auf diese Weise die gesamte Wikipedia zu einer feministischen Enzyklopädie umgearbeitet werden. Vermutlich heißt es schon 2013 dort wieder "Pornographie ist die Theorie, Vergewaltigung ist die Praxis", jedes dritte Mädchen ist Opfer sexueller Gewalt und was sich an absonderlichen, längst widerlegten Behauptungen sonst noch so alles lexikalisieren lässt.
Diskussionen mit den feministischen Kampftruppen innerhalb der Wikipedia bringen meines Erachtens wenig. Das mögen diejenigen versuchen, die sich noch Hoffnung darauf machen, den Ruf der Wikipedia als ernstzunehmendes Lexikon irgendwie retten zu können. Die in meinen Augen einzige sinnvolle Möglichkeit zu reagieren, besteht darin, auf derartige massive Manipulationen in der Wikipedia aufmerksam zu machen und Informationen darüber außerhalb der Wikipedia breit zu streuen. Wieder und wieder und wieder. Die bereits bestehende Kritik an der Wikipedia, insbesondere dass echte Experten dort gegen fanatisierte Fundamentalisten keine Chance haben, ist bereits gut bekannt. Dazu kann man Hinweise auf die aktuellen Vorgänge beisteuern.
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