Donnerstag, Juni 25, 2009

Lesermail (Chancen der Männerbewegung)

Ein Leser, der neu auf unser Thema gestoßen ist, mailt mir:

Lieber Herr Hoffmann,

ich weiß nicht, ob Sie der richtige Ansprechpartner sind, aber ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll. Es macht mir wirklich richtig zu schaffen, was ich gerade durch ihren Blog Genderama oder auch durch MANNdat erfahren habe. Das war mir nie so bewusst, und ich muss sagen, ich habe regelrecht Angst. Ich bin noch nie ein durchsetzungsfähiger Mann gewesen - ich habe wirklich Angst, von dieser frauenfreundlichen Ideologie zerquetscht zu werden.

Lieber Herr Hoffmann ich engagiere mich wie Sie, aber so langsam zweifle ich an einem Erfolg. Denken Sie, dass es dafür überhaupt Möglichkeiten gibt? Ich hoffe, dass wir endlich dahin kommen, dass auch die Bedürfnisse und Wünsche, die Gefühle von uns Männern gehört und sie nicht pauschal abgewiesen oder verschwiegen werden. Ich kann keine Frau mehr lieben, habe jedes Vertrauen verloren.


Ich veröffentliche diese Mail (nach Rücksprache mit dem Absender) hier auch stellvertretend zu ähnlichen Mails, in denen ich gefragt werde, wie ich unsere Chancen in einer Femokratie sehe, in der Politik und Medien gegen die männliche Bevölkerung eng zusammenarbeiten und sie über wesentliche Dinge nicht einmal aufklären. Folgende Antwort mailte ich meinem Leser zu:

Keine Sorge, so wie Ihnen geht es vielen, die ebenso schlagartig wie umfangreich Informationen über die Situation von Männern in unserer Gesellschaft erhalten haben. Auch ich war ziemlich geplättet, als ich 2001 erstmals mit meinem Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" darauf aufmerksam machte. Damals war die Lage aber noch wesentlich düsterer als heute: Es gab keine Männerrechtsgruppen außerhalb der Väterbewegung, fast keine informativen Websites und Foren, man stand damals noch sehr allein, das Thema war ein großes Tabu. Inzwichen tut sich ja doch einiges: Wie ich gerade in meinem Blog berichtet habe, hat zum Beispiel heute Morgen die bekannte Zeitschrift CICERO auf das Elend aufmerksam gemacht, und ich glaube schon, dass weitere Medien dieses Thema aufgreifen werden. Wir haben sicherlich einen anstrengenden Kampf vor uns, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Meiner Einschätzung nach wird irgendwann dasselbe passieren wie mit dem Apartheidsystem in Südafrika: Jahrzehntelang fragt man sich, warum nicht endlich was passiert, aber irgendwann ist der Umschlagspunkt erreicht, wo das System kippt.

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