Grüne wollen norwegische Regelungen nach Deutschland holen
Gelegentlich habe ich auf Genderama über die Situation in Norwegen geschrieben, wo der konservative Wirtschaftsminister einen festen Frauenanteil im Management von Firmen per Quote erzwingen will (siehe etwa hier, hier und hier). Eigentlich war absehbar, dass diese Idee bei den Grünen auf so großen Anklang stoßen würde, dass sie sie bald auch in Deutschland einführen wollen. Jetzt ist es soweit, erfahren wir aus der heutigen taz:
Die Grünen wollen diesen konservativen Coup gerne kopieren. Sie haben einen Bundestagsantrag formuliert, der eine 40-Prozent-Quote für Aufsichtsräte ab dem Jahr 2012 vorsieht. Gesellschaften, die die Quote nicht erfüllen, sollen die Börsenzulassung verlieren. In Norwegen droht solchen Gesellschaften sogar die Auflösung. Dem Argument, es gebe zu wenig Frauen, soll mit einem Verzeichnis geeigneter Kandidatinnen begegnet werden. Die Grünen wie auch einige Expertinnen sehen diese Quote als geeignete Reaktion darauf, dass eine freiwillige Vereinbarung der Regierung mit den Wirtschaftsverbänden aus dem Jahr 2001 wenig Erfolge zeitigte. Schon die Vereinbarung sah "gesetzliche Regelungen" für den Fall ihrer Folgenlosigkeit vor. Von einer starren Quote allerdings war damals nicht die Rede, es ging um Ziele, die Unternehmen sich selbst setzen sollen - ein "Soft law".
Labels: Bündnis 90/Die Grünen, Norwegen, Quote
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