Montag, April 07, 2008

Wechsel der Zielscheibe

Nachdem Eva Herman als Kritikerin von Kinderkrippen aus dem Weg ist, schießen sich die Medien jetzt allmählich auf Christa Müller ein. Der Tonfall klingt vertraut:

Und lernresistent wie ein Brikett aus Saarkohle nutzt die Blondine das ihr gebotene Forum zu einem erneuten Bekenntnis auch zu ihrer bislang umstrittensten öffentlichen Äußerung. Im Februar hatte Müller die seelischen Verletzungen, die einem kleinen Kind angeblich in einer Krippe zugefügt würden, mit den körperlichen Verletzungen bei der Klitorisbeschneidung von Mädchen verglichen. Danach herrschte überall Fassungslosigkeit. Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes war "entsetzt". Die Landesvorstände der Linken Berlin, Niedersachsen und Schleswig-Holstein distanzierten sich, Landtagsfraktionen und Ortsverbände der Partei schickten Protestnoten an die Genossen an der Saar - und auch im Saarland gingen die inhaltlich zuständige Landesarbeitsgemeinschaft der Linken Saar und wenigstens ein Ortsverein (Blieskastel) "in aller Klarheit" auf Distanz zu Müller.


Die ersten Nazi-Vergleiche erfolgen dann vermutlich im Herbst. Ich bereite schon mal mein nächstes Buchprojekt vor ...

Und wetten, dass der Aufschrei darüber, dass die "taz" für ihr Wortspiel "Mutterkreuzzug" ein Wort aus der Nazi-Sprache verwendet hat, ausbleiben wird? Kein geifernder Wippermann, kein Schauspiel einhelliger Entrüstung in der Medienlandschaft, wie damals bei Eva Herman? Verlogene Bande.

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