Angeklagter verteidigt sich mit "Geprügelter-Mann-Syndrom"
In den USA war lange Zeit eine beliebte Verteidigungsstrategie von Frauen, die ihren Ehemann umgebracht hatten, sich durch zuvor von ihm erlittene häusliche Gewalt zu rechtfertigen. In der Berliner "taz" hatte Heide Oestreich diese Strategie einmal folgendermaßen verteidigt:
Die Richter könnten auch annehmen, dass eine jahrelang verprügelte Frau, die immer noch bei ihrem Mann bleibt, offenbar psychisch so derangiert ist, dass sie keine andere Lösung sieht, als ihn umzubringen. Das Strafrecht kennt dafür den Terminus "Entschuldigender Notstand", nach dem eine solche Frau sogar freigesprochen werden könnte. Dazu allerdings müssten Richter Einblick in die besondere psychische Konstellation geschlagener Frauen haben, die die Soziologie als "battered women syndrome" beschreibt und die erklärt, warum geschlagene Frauen oft in einer Art psychischen Abhängigkeit vom Schläger verharren.
Die liberale Feministin Wendy Mc Elroy hingegen befindet zum "battered women syndrome (BWS)":
Controversy swirls over whether BWS even exists or is a creation of feminist politics. Whatever is true, BWS is a legal defense available to women and de facto denied to men. Both women and men should be held equally accountable for their acts of violence.
Der Zeitpunkt, um zu überprüfen, ob diese Verteidigung von Männern ebenso angewendet werden kann wie von Frauen, ist jetzt gekommen:
An Indianapolis man who admitted killing his wife plans to argue that he was a victim of battered husband syndrome.
Hier findet man den vollständigen Artikel mit der Hintergrundgeschichte.
Labels: häusliche Gewalt, Rechtsprechung
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