Freitag, Dezember 21, 2007

"Jungen werden bei Noten benachteiligt"

Spiegel-Online meldet:

In der Schule sind Mädchen besser und Jungen das schwache Geschlecht. Wirklich? Ein Bericht des Bundesbildungsministeriums zeigt, dass Jungen bei gleicher Leistung oft schlechtere Noten erhalten - und damit auch für unangepassteres Verhalten bestraft werden.


Hier geht es weiter.

Genderama-Leser S.K. – herzlichen Dank für den Link! – schickte mir dazu eine längere Mail, die ich (gekürzt und leicht überarbeitet) gern zitiere:

In Deutsch, Mathematik und Sachkunde erhielten Mädchen also bei gleichen Leistungen bessere Noten als Jungen. Um dies zu präzisieren eine Frage: Wenn davon ausgegangen werden kann, dass sich die Gesamtnote zur Hälfte aus Klausuren zusammensetzt, deren Ergebnisse nicht so leicht verfälscht werden können, in welchem Ausmaß muss dann die mündliche Beteiligung der Jungen abwertet werden, um letztlich zu einer mieseren Gesamtnote zu gelangen? Wie vertreten die beteiligten Lehrer und Lehrerinnen dies moralisch vor sich selbst?

Oder anders herum: Welcher Art ist die vorherrschende Moral? Was dieses Klima mit den Jungen macht, kann im Spiegel-Online-Artikel von 2005 nachgelesen werden: "Insgesamt zeigten sich Mädchen zufriedener mit ihrer Schule. Befragt wurden je 3800 Mädchen und Jungen. 45 Prozent Schülerinnen gehen sehr gern zur Schule, bei den Jungen machen sich nur 32 Prozent morgens gern auf den Weg." Hätte man sich irgendwie denken können.

Es ist schon erstaunlich: Ausgerechnet in den Fächern, in denen Mädchen - qua Geschlecht - eine höhere soziale Kompetenz und damit bessere Leistungen zugesprochen wird, werden sie faktisch massiv bevorzugt und damit positiv bestärkt. In dem Fach hingegen, wo die Jungen einen kompensatorischen Vorteil erzielen könnten, werden die Jungen benachteiligt. Zahl, ich gewinne, Kopf, du verlierst.

Dann der abschließende Satz des aktuellen Artikels - mein Herz rast: "Um dies zu ändern, schlagen die Autoren die 'Umgestaltung des schulischen Alltags nach geschlechtergerechten Gesichtspunkten' vor." Das riecht doch irgendwie nach Gender Mainstreaming?!

Natürlich nehmen die Wissenschaftler weder das häßliche Wort der Gleichstellung in den Mund, noch wird irgendetwas "konkret" verwirklicht werden: "Ungeklärt ist, wie ein an Jungeninteressen orientierter Unterricht aussehen könnte, ohne die Interessen von Mädchen zu vernachlässigen", heißt es. Hingegen ist ein an Mädcheninteressen orientierter Unterricht Stand der Dinge und unhinterfragter Fakt. Ich habe keine Lust auf Verbitterung, aber das ist bitter! Noch mehr Gründe für einen fröhlichen Aufstand.

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