„AFTER INNOCENCE“ – DOKUMENTATION ÜBER MÄNNLICHE JUSTIZOPFER RÄUMT FILMPREISE AB
Aus Zeitgründen (die Buchmesse und ihre Folgen) komme ich derzeit zu keinem ausführlichen Genderama-Eintrag über das parteiübergreifende Abwatschen Franz Josef Jungs für seinen Versuch, Geschlechtergerechtigkeit bei sozialen Pflichtdiensten durchzusetzen, sowie über die albernsten Pressekommentare dazu. Lediglich kurz erwähnen möchte ich immerhin das fortschreitende Einbrechen der feministischen Partei Schwedens: Im Frühjahr konnte sich noch fast jeder vierte Schwede vorstellen, diese Partei zu wählen. Nachdem der Männerhass, der hinter ihrer Gleichberechtigungsrhetorik steckte, offenkundig wurde, sprechen in neuesten Umfragen nur noch 1,3 Prozent der Wähler von einer entsprechenden Absicht.
Was ich aber noch interessanter finde, ist, dass die Dokumentation „After Innocence“ über unschuldig verurteilte Männer in amerikanischen Haftanstalten gerade bis hin zum renommierten „Sundance Film Festival“ mit einer ganzen Reihe von Preisen geehrt wird. Auch in der Internet Movie-Database wird dieser Film von Zuschauern ausgesprochen gut bewertet. Sieben der acht porträtierten Männer wurden unter anderem wegen einer angeblichen Vergewaltigung Opfer eines Justizirrtums, bis DNA-Tests ihre Unschuld beweisen konnten. Amerikanische Männerrechtler zeigen sich von diesem Film sehr angetan - und davon, dass seine Regie von einer Frau (Jessica Sanders) übernommen wurde. So heißt es auf einer Website: „Ich habe mir immer gewünscht, dass Frauen damit aufhören würden, Filme darüber zu drehen, wie sehr sie die armen Opfer von Männern wären, und zum Beispiel einen Film darüber machten, was ein Mann fühlt, der zwanzig Jahre wegen einer Vergewaltigung im Gefängnis verbrachte, die er nie beging.“
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