Montag, Februar 01, 2021

Zu weiß & zu männlich: Tom Paris darf nicht für "Star Trek Discovery" drehen – News vom 1. Februar 2021

1.
Robert Duncan McNeill, der früher Lieutenant Tom Paris in Voyager verkörpert hat, dreht nicht für Star Trek Discovery. Der Regisseur entspricht nicht dem bevorzugten Profil: Er ist weiß und männlich.


Hier geht es weiter. Robert Duncan selbst findet das alles übrigens "ganz großartig" und unterstützt Bemühungen, ihm Formate in Fernsehen und Kino weniger leicht zugänglich zu machen. Ich frage mich, ob ihm im gegenwärtigen Meinungsklima in Hollywood viel anderes übrig bleibt.

(Mehrere Leser, die diesen Artikel am Wochenende in den sozialen Medien gestreut hatten, weisen darauf hin, dass dieser Artikel von 2018 ist und insofern keine News darstelle. Ich lasse das jetzt aber trotzdem so stehen; die Situation bei "Star Trek Discovery" ist ja unverändert.)



2. Mit "auch Frauen können weiße Männer sein" greift der Berliner "Tagesspiegel" den Furor eines politischen Lagers auf Twitter darüber auf, dass die Moderatorin Janina Kunze in einer Talkshow bekundete, sie fühle sich nicht besonders gestört, wenn jemand auf ihre blonden Haare oder ihre Oberweite anspiele. ("Wenn du dir natürlich jeden Schuh anziehst und dich immer beleidigt fühlst: Hier sitzt eine blonde Frau mit relative großer Brust, was meinst du denn was wir uns anhören? Wenn wir jetzt so anfangen, wenn ich mich jetzt für jeden Mist beleidigt fühle, dann habe ich ein echt bescheidenes Leben.") Kunze wurde auch vorgeworfen, mit dieser Äußerung Rassismus zu relativieren, der in Wörtern wie "Zigeunersoße" zum Ausdruck komme. Die Äußerungen Kunzes fielen in einer Talkshow zur Meinungsfreiheit, für die der WDR nach dem Shitstorm auf Twitter sofort um Verzeihung bat. Auch Kunze entschuldigte sich und versprach, ihre Wortwahl zukünftig zu überdenken. Ihr sei klar, dass sie viele Menschen verletzt und diskiminiert habe.

Hier kann man sich die Talkshow anschauen; die kritisierte Passage ist gleich zu Beginn.



3. Christian Schmidt bespricht Ralf Bönts in der "Zeit" veröffentlichte Forderung, Männer als erstes gegen Corona zu impfen, und einige polemische Reaktionen darauf.



4. Der Bayrische Rundfunk stellt in einem knapp halbstündigen Beitrag den Nürnberger Männerbeauftragten Matthias Becker vor und lässt ihn zum Beispiel schildern, wie er Polizisten dafür sensibilisiert, dass auch Männer Opfer von häuslicher Gewalt sein können. Oft fühlten sich Männer mit ihren Leiden weder von Hilfsdiensten, noch von ihrer eigenen Partnerin ernstgenommen, berichtet Becker und belegt das auch mit dem "Männerschnupfen" beziehungsweise einer typischen weiblichen Reaktion darauf: "Mein Mann stirbt jetzt, nur weil er eine Erkältung hat".

Gegen Ende des Beitrags zieht Becker ein positives Fazit: Im Jahr 2020 sei trotz Corona ein großer Schritt nach vorn gegangen worden, zumindest in Bayern, wo etwa im Sozialministerium politisches Bewusstsein für die Probleme und Anliegen von Männern geschaffen worden sei. Leider, so Becker, haben sich in den letzten Jahrzehnten keine Gedanken über ihre Rechte gemacht und darüber, wo sie benachteiligt werden. Und die, die es tun, könnte man hinzufügen, werden fleißig denunziert. Immerhin zeigt der Beitrag des Bayrischen Rundfunks, dass ein institutionell eingehegter Männer-Aktivist mit einer wesentlich faireren Behandlung durch die Leitmedien rechnen darf, als diese freilaufenden und bestimmt gemeingefährlichen Männerrechtler.



5. Männer und Frauen sind beim Sex durch die Evolution unterschiedlich programmiert. Das haben Wissenschaftler jetzt anhand einer genaueren Untersuchung von Fruchtfliegen herausgefunden, denen man schwerlich nachsagen kann, durch das Patriarchat entsprechend sozialisiert worden zu sein.

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