Vermischtes vom 12. Oktober 2015
"Der als salonfähig geduldete Männerhass ist nun das Vehikel für den Fremdenhass gegen Männer." Diese These vertritt Milosz Matuschek in der Neuen Zürcher Zeitung und knüpft daran eine Kritik sowohl an Birgit Kelle als auch an Anne Wizorek. "Feminismuskritiker zeigen, dass sie bisher eher den weissen Mann verteidigten, nicht aber den Mann an sich" befindet Matuschek und findet es bemerkenswert, dass Kelle, die den weißen Mann gegen den Vorwurf häufiger sexueller Übergriffigkeit in Schutz nahm, anders argumentiert, sobald es etwa um Flüchtlinge geht, die sie im FOCUS wegen genau solcher Übergriffigkeit angeprangert hatte:
Für den männlichen Migranten gilt die kellesche Unschuldsvermutung nicht mehr. "Fliehen ist männlich: Frauen als Freiwild?" lautet jetzt ihr neues Credo. Jetzt mutiert der Alltagsheld nicht nur zum Feigling, weil er die Frau im Krisengebiet zurücklässt. Nein, er guckt der deutschen Frau auch noch verdutzt in die Bluse. Bluse zu? Bluse auf? Für Kelle ist Sexismus eine Herkunftskategorie.
Matuschek führt weiter aus:
Die Feministin Anne Wizorek scheint diese Blickwinkelverschiebung zu bemerken und schafft es doch, in die gleiche Falle zu tappen. Migration ist für sie entgegen der Fakten offenbar primär weiblich: Da findet die Vietnamesin wegen ihres Namens keine Wohnung oder die Muslima stösst an gläserne Decken. Der Fremdenhass ist als Turbo im Kampf gegen Alltagssexismus willkommen – wenn er Frauen betrifft. In beiden Fällen wirkt die Flüchtlingsfrage wie ein Nebelzerstäuber, sie entlarvt die ideologische Einbetonierung des Weltbildes, den verkappten Fremdenhass einerseits und die einseitige Opferstilisierung der Frau andererseits.
Zum nächsten Thema: Die Süddeutsche Zeitung beklagt normalerweise gebetsmühlenartig, dass zu wenig Frauen in leitenden Positionen seien. Zur Abwechslung beklagt dort heute Lara Fritzsche, wie schlimm es sei, dass neuerdings von Frauen erwartet werde, eine hohe Position anzustreben:
Für das Ablehnen von Karriereschritten gibt es (...) keine Formeln. Monika Piel hat es versucht, dreimal hat sie Nein gesagt, als ihr eine höhere Position angeboten wurde. Und wohin hat sie das geführt? An die Spitze der größten deutschen Sendeanstalt, des WDR. Dort angekommen, hat sie versucht, andere Frauen nachzuholen. "Ich habe regelrecht versucht, Frauen in Führungspositionen zu quatschen. Die sagten dann: ›Ich? Ich kann das doch nicht.‹"
Beim Lesen des Artikels gewinnt man unweigerlich den Eindruck, dass Feministinnen in jeder beliebigen sich vorstellbaren Gesellschaft und bei jeder Art von männlichem Verhalten Grund zum Wehklagen finden:
Es geht auch um positive Diskriminierung, um Männer, die die anderen ermahnen, jetzt doch mal der Kollegin zuzuhören, die gehe hier ja völlig unter. Um Fragen nach Befindlichkeiten, die nur den Kolleginnen gestellt werden. Um die Annahme, sie bräuchten eine andere Ansprache, weil sie sonst beleidigt sind. Einige der Frauen, die Führungsverantwortung haben, würden gern wieder runter auf die Stelle, die sie davor hatten. Wenn das nicht so ein gefährliches Signal wäre.
Mit anderen Worten: Als Mann verhält man sich praktisch IMMER falsch.
Weitere News:
Die Genderdebatte erstreckt sich auf immer neue Bereiche. So gibt es keine Chance für die womöglich antifeministische Datei-Endung .bro.
Neuer Trend auf Twitter: #ImagineAFeministInternet.
Die britische Anthropologin Belinda Brown beanstandet, dass "selbstsüchtige Feministinnen ihre Interessen vor das Wohl der Gesamtgesellschaft stellen.
Und die Times of India berichtet: Unter männlichen Studenten einer Universität in Bombay definieren sich noch immer sieben Prozent mehr als "Feministen" denn als "Männerrechtler".
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