Freitag, Oktober 09, 2015

Vermischtes vom 9. Oktober 2015

Der Stadtmensch nimmt die Debatte über die mangelnde Effizienz der Männerbewegung als Aufhänger für einen Artikel, der mir gut gefällt und aus dem ich gerne zwei Passagen ausführlicher zitieren möchte:

Das sektiererische Herangehen, das den Feminismus und die Frauenbewegung seit jeher kennzeichnet, blendet aus, dass die Reaktionen der Männer darauf dem Kern nach nicht weniger revolutionär sind. Was so oft als "Versunsicherung der Männer" angesichts (angeblich) progressiver Veränderungen bei den Frauen in den Medien beschrieben wird, ist letztendlich die reziproke Aufkündigung bisheriger Konventionen im Geschlechterverhältnis seitens der Männer. Ungewöhnlich daran ist nur, dass die Reaktion dieser Männer nicht den linearen Erwartungen entspricht, die sich die Frauenbewegung ursprünglich ausgedacht hatte. Beispiel: Die Forderung an die Männer, sich mehr an der Hausarbeit zu beteiligen, um den Frauen Karrieren zu ermöglichen, konnte sich nicht durchsetzen. Das hat damit zu tun, dass die Änderung dieser Lastenverteilung fast instinktiv als völlig einseitige Umverteilung zuungunsten der Männer wahrgenommen wurde. Denn natürlich ist die berufliche Belastung der Männer durch solche Forderungen alles andere als geringer geworden. Das Partnerwahlverhalten der Frauen gibt es bislang nicht her, dass Männer von ihren traditionellen Pflichten als Existenzabsicherer ihrer Familien entbunden oder entlastet werden.


Nicht mal die (theoretische) Aussicht auf eine zufriedenstellende Intimität veranlasst Männer heute noch zu großen Kompromissen. Vielmehr bedeutet die Loslösung von der libidonösen Abhängigkeit gegenüber Frauen für viele Männer eine Art Quantensprung der sexuellen Selbstbestimmung. Es ist heutzutage nicht mehr verwerflich, z.B. auf Pornografie auszuweichen, selbst dann nicht, wenn man solches Verhalten als reduzierte Menschlichkeit polemisiert. Wenn die sexuelle Empathie der Frauen nicht mehr verhindern kann, dass Männer sich in diesem Punkt von ihnen weg orientieren, dann ist das vielleicht an der Oberfläche ein gewisses "Fluchtverhalten", gleichzeitig aber auch eine zutiefst deklassierende Aussage über die Unfähigkeit der Frauen, sexuelle Geborgenheit herzustellen und wachzuhalten.


Weitere lesenswerte Beiträge aus den geschlechterpolitischen deutschen Blogs:

Männerrechte.org zerpflückt anhand konkreter Zahlen Jan Fleischhauers Panikmache angesichts einer angeblichen "Maskulinisierung" unserer Gesellschaft durch Flüchtlinge (und verlinkt dabei ein Video, das vielleicht noch am besten erklärt, warum auch die "Islamisierungs"-Panikmache keinerlei Bezug zur Realität hat).

Anne Nühm beschäftigt sich mit der Frauenverachtung im Feminismus.

Raus aus den Genderblogs: Reporter 24 schildert ausführlich einen Fall, bei dem es offenbar um eine Falschbeschuldigung im Zusammenhang mit sexueller Gewalt geht, sowie seine gravierenden Folgen, die soweit gingen, dass dem Opfer die Radmuttern seines Autos gelockert und ihm Schläge angedroht wurden. Rape Culture eben.

Und rüber in die USA: Dort thematisiert The American Mirror, dass es inzwischen zu den Aufgaben der US Navy gehört, "männliche Privilegien" zu bekämpfen. Der Autor des Artikels macht auf den Sexismus aufmerksam, der diesem Ansatz zugrunde liegt:

As Social Memo points out, the Navy’s document appears to only address physical and sexual violence perpetrated by men.

A 2012 study by Bert H. Hoff, J.D. found "More men than women were victims of intimate partner physical violence within the past year, according to a national study funded by the Centers for Disease Control and U.S. Department of Justice."

Hoff’s research found that in the 12 months prior to the study’s release, "an estimated 5,365,000 men and 4,741,000 women were victims of intimate partner physical violence." That’s 53% and 47% respectively.


Das auf die Washingtoner Politik spezialisierte National Journal berichtet in einem großen Artikel über Hillary Clintons gewaltiges Problem bei männlichen Wählern:

Clinton is now nearly as unpopular with men as Donald Trump is with women. That’s saying something. The latest round of polling for Clinton is brutal. This week’s NBC News/Wall Street Journal/Marist survey in Iowa shows her favorability rating with men at a mere 27 percent, while two-thirds view her unfavorably. (...) Meanwhile, she’s not performing at nearly a strong-enough level with women to counteract the problem. Only 49 percent of women viewed her favorably in the poll, with 47 percent holding negative views.


Derweil erklärt in einem TV-Interview Megyn Kelly, eine bekannte Journalistin des stramm konservativen Senders Fox, warum sie keine Feministin ist:

"I don't like the women who stand up for the empowerment of women at the expense of men. They try to demonize men and try to suggest men all want to keep us down, which is one of the reasons why I don't like that label feminist."


Die Bloggerin Janet Bloomfield kriegt sich nicht mehr ein vor, wie sie selbst es nennt, Schadenfreude über den juristischen Stress für die Diversity-Beauftragte Bahar Mustafa nach deren Aufruf, alle Männer zu töten:

I tried, without success, to get a complementary hashtag to #KillAllMen trending. I posted a video in which I explained the conditions under which I would #ShootAFeministInTheFace (all perfectly legal, BTW), and I even got my useful idiot brigade to write about it, to try and stir up some controversy.

No dice.

And quite frankly, that is exactly what I expected to happen. The violent, woman-hating, deranged assholes who populate the men’s rights movements are spectacularly bad at being violent, woman-hating, deranged assholes, and responded to the #ShootAFeministInTheFace hashtag by refusing to tweet it for the most part. Those that responded were generally negative.


Ist es vielleicht das, was Feministinnen am meisten aufregt? Dass wir Männerrechtler uns partout nicht auf deren Niveau herab begeben wollen?

Bloomfield führt weiter aus:

Feminists shared none of the same compunctions about tweeting #KillAllMen. Despite being peaceful, loving creatures only interested in equality and dictionaries, feminists were delighted to tweet genocidal fantasies. (...) I have to agree with the MRA tweeters, that both of these hashtags are stupid, counterproductive and only create controversy and division where none need exist. And neither of them should be criminal. They are words. Words are not actions. When feminists start setting up private chat rooms to discuss the mechanics of how to #KillAllMen, well, that’s a different story, and requires a different set of actions. Radfemhub.com did just that, and we took them down by exposing their hate to the light of day. Their words were still words, and we threw them out into the court of public opinion, and destroyed their site.

That’s how justice is done. We didn’t need to the police or the courts or the justice system to intervene: we needed harsh light and an open forum.

Bahar Mustafa is a despicable cretin of the highest order, but she doesn’t deserve to be arrested. If being an asshole on social media is a criminal offense, 90% of social media users should be arrested.


Wesentlich idiotischer verteidigt Suzanne Moore Mustafas Meinungsfreiheit im feministischen Guardian. Das männerpolitische Blog Toy Soldiers macht Kleinholz aus Moores Borniertheit.

Zuletzt ein Blick nach Afrika: Das Magazin Modern African Guy beschäftigt sich mit Genitalverstümmelung bei Jungen als Menschenrechtsverletzung.

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