Donnerstag, Oktober 08, 2015

Vermischtes vom 8. Oktober 2015

"Den testosterongeteuerten Mann gibt es nicht" betitelt die WELT einen Artikel der Wissenschaftsredakteurin Wiebke Hollersen:

Testosteron gilt als "Treibstoff", der aggressiv macht: Doch spielt das Sexualhormon auch bei den Gewaltausbrüchen unter jungen Männern in Flüchtlingsheimen eine Rolle? Forscher sehen das anders.


Hier geht es weiter.

Die New York Post zeigt sich irritiert darüber, dass sich Präsidentengattin Michelle Obama nach wie vor allein für Mädchen einsetzt, obwohl es den Jungen mittlerweile deutlich schlechter geht:

In 2013, according to the Current Population Survey, 25- to 34-year-old women were 21 percent more likely to have a college degree than men and 48 percent more likely to have finished graduate school.

(..) Indeed, it’s not just middle- and upper-class women who seem to be ahead of their male counterparts. Even the most disadvantaged girls are more likely to get an education here than boys from similar circumstances.

Richard Whitmire, author of "Why Boys Fail," has argued that our discussions about the racial achievement gap and even the effects of poverty on educational attainment have masked the biggest disparities, which are between girls and boys.

In an interview in the magazine Education Next, Whitmire cites a 2009 study by the Center for Labor Market Studies at Northeastern University that tracked the students who graduated from Boston public schools.

For every 167 women in four-year colleges, there were only 100 men. But poverty wasn’t the problem — all the kids were coming from the same neighborhoods.

"The study found that black females were five percentage points more likely to pursue further study after high school, including community colleges, four-year colleges and technical or vocational schools, than white males," notes Whitmire.


Die Vereinten Nationen bitten um Verzeihung für ihren mehr als schrottigen Cyberviolence-Report (Genderama berichtete.) Allerdings scheinen die UN den diesem Bericht zugrunde liegenden Sexismus noch nicht als Hauptproblem erkannt zu haben, sondern glauben offenbar, mit einer Verbesserung der Fußnoten wäre der Bericht nicht mehr zu beanstanden.

Am 15. Oktober wird die Universität Manchester eine öffentliche Debatte unter folgendem Motto ausrichten: "Von Befreiung zur Zensur – Hat der moderne Feminismus ein Problem mit der Meinungsfreiheit?" Ausgeladen wurden der libertäre Journalist Milo Yiannopoulos und die Feministin Julie Bindel, weil deren Meinungen den von Feministinnen eingeforderten "Safe Space" bedrohen würden. Ich schätze, wir können uns damit die komplette Debatte sparen. Mehrere Medien berichten über diesen Schildbürgerstreich, darunter der Daily Caller, das liberale Magazin Reason und Mediaite.

Ein Artikel, der bekundet, dass es entgegen anderslautenden Behauptungen keine mangelnde Diversity im Silicon Valley gebe, wurde gestern auf der Website des Wirtschaftsmagazins Forbes veröffentlicht und danach aus ungeklärten Gründen wieder von der Website genommen. Jetzt kann man ihn hier lesen.

The Atlantic berichtet ausführlich über die massiven Attacken auf die Pretenders-Frontfrau Chrissie Hynde und findet, hier werde ein Opfer sexueller Gewalt erneut zum Opfer gemacht, weil sich Hynde nicht der herrschenden Meinung anschließen wolle.

In Großbritannien kommt eine Babysitterin, die einen elfjährigen Jungen sexuell missbrauchte bis auf Petitessen praktisch straffrei davon, weil sie eine "unreife" Persönlichkeit aufweise. Wie der Telegraph berichtet, war nicht zuletzt die Aussage des Vaters zu dem Vergehen maßgeblich für das Urteil. Der Vater schilderte seinen elfjährigen Sohn so:

"He is sex mad. He would have been fully up for this experience and in many ways sees it as a notch on his belt and is totally unaffected by it."


Ein Sprecher der NSPCC, einer Organisation, die sich gegen Kindesmissbrauch engagiert, sieht die Dinge anders:

"The victim’s voice appears to have been ignored as despite his own father claiming that his son was ‘fully up for the experience’ the boy himself said he had not enjoyed it and knew it was wrong. The effects of sexual abuse can be long lasting and it’s essential that this boy is offered the necessary support."


Eine Welle der Empörung ergoss sich über Menschen wie den AGENS-Vorsitzenden Eckhard Kuhla, nachdem sie kritisierten, dass im schulischen Sexualkundeunterricht nicht altersgerechtes Material verwendet werde. So stellt ein sogenanntes Bullshit-Quiz Kuhla wegen seiner Äußerung "Penisse auf jedem Schultisch verletzen das Schamgefühl unserer Kinder" in eine Reihe mit Personen vom rechten Rand wie Lutz Bachmann und Akif Pirincci. Die Wirklichkeit jedoch straft derartige Polemik Lügen, denn bei den Verantwortlichen ist die Kritik inzwischen angekommen – und sie zeigen Einsicht, wie aus Schleswig-Holstein zu vermelden ist:

Die Landesregierung hat die Pläne zur Einführung umstrittener Unterrichtsmaterialien über "Regenbogenfamilien" auf Eis gelegt. Das dazu präsentierte Papier sei "in der vorliegenden Form" nicht geeignet für die Schulen in Schleswig-Holstein, erklärte ein Sprecher des Sozialministeriums auf Anfrage. Adressat des Lehrmaterials waren Schüler im Alter bis zehn Jahre. (...) In dem Papier mit dem Titel "Echte Vielfalt unterm Regenbogen" geht es um Homosexualität ebenso wie um Leihmutterschaft, Geschlechtsumwandlung oder Polygamie. In einer Passage waren Familien aus Vater, Mutter und Kind gleichsam als Randerscheinung dargestellt worden. "Hin und wieder gibt es einen Papa und eine Mama", heißt es in dem Diktattext.


Zuletzt: Der linke Männerrechtler Leszek hat sich näher mit den verschiedenen feministischen Strömungen und ihren (fehlenden) Umgang mit Männerdiskriminierung beschäftigt. Christian Schmidt eröffnet auf dieser Grundlage eine Debatte darüber, inwiefern diese Strömungen reformfähig sind.

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