Samstag, Oktober 10, 2015

Vermischtes vom 10. Oktober 2015

Der Schweizer, der das Sorgerecht für sein Kind verlor, weil offenbar seine Ex-Partnerin den Konflikt mit ihm kontinuierlich auf einem hohen Level hielt, will jetzt vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen. Dabei erhält er Unterstützung von Schweizer Männer- und Väterrechtlern wie Oliver Hunziker – auch wenn verschiedene Fachleute seine Erfolgsaussichten als eher gering einschätzen.

Im Magazin The Libertarian Republic erläutert die Feminismuskritikerin Julie Borowski, was die Männerrechtsbewegung ihrer Ansicht nach richtig und was sie falsch macht. Sie befürwortet, dass unsere Bewegung wichtige Themen anspricht, beanstandet aber, dass zu viele von uns wie schlechte Parodien auf Feministinnen klängen.

In London gibt es Proteste anlässlich der Filmpremiere von "Suffragette" – und zwar von Feministinnen wie von Männerrechtlern. Der Film, der frühe Frauenrechtlerinnen feiert, erntete eine ziemlich miserable Bewertung von 5,7 in der Internet Movie Database.

Thema Falschbeschuldigungen: Werden deutsche Frauen wirklich von sexueller Gewalt durch "lüsterne Flüchtlinge" bedroht? Der NDR hat Polizeidienststellen dazu befragt.

Wie der britische Telegraph berichtet, waren in London etwa 200 Teenagerinnen, die meisten davon junge Frauen, in eine Massenschlägerei verwickelt. Das stellt doch die Tumulte, die es am Donnerstag in deutschen Städten wegen dem neuen Aldi-Thermomix gab, deutlich in den Schatten, obwohl auch diese nicht von schlechten Eltern waren. (Pressezitat: "Die 64-Jährige habe ihre Konkurrentin, die den Karton bereits in ihren Händen hielt, regelrecht niedergerungen, teilte die Polizei mit.") Wir müssen dringend etwas gegen die Frauengewalt in unserer Gesellschaft tun.

Wie Genderama berichtete, wurde außer dem Feminismuskritiker Milo Yiannopoulos auch die Feministin Julie Bindel von einer Diskussionsveranstaltung ausgeladen – allerdings nicht wegen Bindels Forderung, dass Männer in Lager gesteckt werden sollten, sondern wegen ihrer Haltung gegen Transgender-Personen. Jetzt tobt Bindel im feministischen Guardian: Ihre Ausladung sei ein Geschenk an die frauenfeindliche Männerrechtsbewegung und Teil eines antifeministischen Kreuzzugs. "Wenn ich eine Verschwörungstheoretikerin wäre", schreibt Bindel, "würde ich darauf bestehen, dass es sich hier um einen globalen Plan handelt, die Befreiung der Frau zu beenden. Jeder Feminismus, der Männer und Männergewalt als Problem benennt, wird niedergemacht."

Apropos durchgeknallte Artikel: Die Presseschau des BILDblogs, "6 vor 9", wird seit Juli von der Feministin Natalie Mayroth gestaltet. Bisher hat diese Rubrik dadurch nur eine leichte ideologische Schlagseite erhalten, die man genausogut ignorieren konnte. Gestern allerdings schoss sie mit folgendem Absatz über einen taz-Beitrag Anne Wizoreks ein bisschen sehr aus der Bahn:
Anfang 2013 verschickte Anne Wizorek den ersten Tweet mit dem Hashtag #aufschrei. Sie wollte ein Zeichen gegen Alltagssexismus setzen. Mittlerweile benutzen selbst Ulf Poschardt und Birgit Kelle den Hashtag. Wizorek fordert deshalb: "#schauhin wenn Rechtskonservative einen Hashtag wie #aufschrei kapern wollen, um ihren rassistischen Müll zu legitimieren."


Hui. Man kann ja gut und gerne anderer Meinung als Ulf Poschardt (stellvertretender Chefredakteur des Nachrichtensenders N24) und Birgit Kelle sein, aber beide sind grundharmlose Journalisten. Und die bringen Feministinnen inzwischen mit "rassistischem Müll" in Verbindung? Sonst geht's gut? Aus dem BILDblog hätte ein prima Blog werden können, dass Medienunsinn links wie rechts gleichermaßen kritisiert. Stattdessen entwickelt es sich durch derartige Texte zu sektiererischem Humbug. Schade.

Zu einigen Themen, über die Genderama in den letzten Tagen mit Bezug auf Quellen in englischer Sprache berichtete, liegen jetzt auch deutsche Artikel vor. Der Gamestar berichtet erfreulich kritisch über den zurückgezogenen "Cyberviolence-Report" der Vereinten Nationen; n-tv über die Babysitterin, die einen Elfjährigen sexuell missbrauchte und trotzdem nicht in den Knast muss.

"Wie mich Sex mit meiner Lehrerin fast umbrachte" berichtet das männliche Opfer einer Missbrauchsbeziehung.

Zuletzt: In Österreichs Boulevardblatt "Krone" schildert eine Wiener Kindergärtnerin, dass sie auch aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen gefeuert worden sei. Unter anderem habe sie sich dagegen gewehrt, dass das Jesuskind in der Weihnachtsgeschichte gegendert dargestellt werden solle: "Ich durfte im Kindergarten ja nicht einmal sagen, dass das Jesuskind ein Bub ist - es musste gegendert werden, also 'geschlechterneutral' als Zwitter erklärt werden. Obwohl jeder weiß, dass er Sohn Gottes ist."

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