Was haben Judith Butler und Vladimir Putin gemeinsam?
Auf Telepolis beschäftigt sich Till Nikolaus von Heiseler mit der (fehlenden) Wissenschaftlichkeit von Genderstudien. Ein Auszug des sich über vier Seiten erstreckenden Textes:
Die Position, dass das Geschlecht allein oder vor allem sozial bestimmt sei, kann man nicht besser persiflieren, als es die prominenteste Vertreterin der Gender Studies unabsichtlich selbst getan hat. Nach Judith Butler ist die Aussage der Hebamme: "Dies ist ein Junge!" oder "Dies ist ein Mädchen!" kein deklarativer, sondern ein performativer Akt, d.h. die Hebamme stellt das Geschlecht nicht fest, sondern bestimmt es mit diesem Sprechakt; denn das Geschlecht, so Butler, sei nichts anderes als die Wiederholung von entsprechenden Sprechakten und Festschreibungen.
Geschlechtsumwandlungen könnte man sich nach dieser Theorie sparen. Stattdessen könnte man ein Ritual ausführen: Eine Menschengruppe kommt zusammen und wiederholt unter gleichförmig-monotonem Vor- und Zurückschaukeln des Oberköpers: "Dies ist ein Mädchen" oder "Dies ist ein Junge." In der Psychoanalyse würde man Butlers Auffassung als Glaube an die Allmacht der Gedanken bezeichnen, der, so Freud, insbesondere bei "Kindern, Wilden und Psychotikern" anzutreffen sei.
Die politischen Konsequenzen der absurden Haltung der völlig überschätzten Judith Butler kann man in Putins Russland beobachten. Dort ist die öffentliche Darstellung der Homosexualität verboten, weil nur so die Verführung der russischen Jugend zur Perversität verhindert werden kann.
Der Kolumnist Harald Martenstein berichtet, wie er im Gespräch mit der Genderforscherin Hannelore Faulstich-Wieland ein paar wissenschaftliche Studien ins Feld führt, um zu belegen, dass es durchaus biologische Unterschiede gebe. Worauf die gute Frau entgegnet: "Naturwissenschaft ist nur eine Konstruktion."
Hier findet man den vollständigen Beitrag von Heiselers, der schließlich zu dem Fazit gelangt:
Was also ist Gendertheorie? Sie ist eine Ideologie und damit ein Instrument der Macht. Die staatliche Verordnung dieser Ideologie hat wenig mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun, sondern vielmehr mit Umerziehung und der Einübung in die überkommene Ideologie des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie stellt eine ideologische Anpassung an den alle Lebensbereiche durchdringenden Kapitalismus dar. Es handelt sich hier nicht um eine offene politische Diskussion und schon gar nicht um Wissenschaft. Eine gewisse Ähnlichkeit ergibt sich mit dem Marxismus-Leninismus in der DDR.
Als Erwiderung aus dem Bereich der Genderstudien darf man vermutlich mit den gewohnten persönlichen Attacken auf sämtliche Kritiker rechnen.
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