Sonntag, September 06, 2015

Vermischtes vom 6. September 2015

Auf feministischen Druck kommt es morgen Abend zum Remake des "Hart-aber-fair"-Gendertalks mit stärkerer Unterstützung für die Genderseite: Sybille Mattfeldt-Kloth, stellvertretende Vorsitzende des Landesfrauenrats Niedersachsen und wie Anton Hofreiter Mitglied der Grünen, wird das Lager der Gender-Ideologen stärken. Auch WDR-Chef Jörg Schönenborn wird zu Gast sein und seinem Moderator Frank Plasberg genau auf die Finger schauen. Die Frankfurter Allgemeine kommentiert:

Es gilt ein Zeichen zu setzen nach innen wie nach außen, dass der WDR kein Waschlappenverein ist. Die Frage ist, ob es dann auch noch zu einer ernsthaften Debatte über das ursprüngliche Thema kommt, das "Hart aber fair" nun unter der Überschrift "Der Gender-Streit: Was darf zu Mann und Frau gesagt werden?" verhandelt. Den Titel verstehen wir jedenfalls vorerst als Wink mit dem Zaunpfahl: Was darf man, mit einem "n", ob Frau oder Mann, denn zu diesem Thema überhaupt noch sagen, ohne durch den Druck bestimmter Lobbygruppen aussortiert zu werden, gerade im öffentlich-rechtlichen Rundfunk?


"In den USA wird das erste chemische Verhütungsmittel für Männer zugelassen", berichtet Bettina Weber im Schweizer Tagesanzeiger. "Das hat Folgen: Frauen bestimmen die Familienplanung nicht mehr allein."

Denn bei der Verhütung geht es vor allem um eines: um Kontrolle. Und diesbezüglich steht der Mann heute mit dem Rücken zur Wand. Entscheiden über die Fortpflanzung tun die Frauen, und das oft im Alleingang. Ist der Partner nicht willig oder zögert, dann versagt eben angeblich die Pille, kommt es zu einem "Unfall".

(...) Da verlassen sich Männer auf ihre Partnerin, darauf, dass sie sich an die gemeinsame Abmachung hält. Tut sie es nicht, weil ihr etwa die Gynäkologin nahelegt, die Sache der laut tickenden biologischen Uhr wegen selbst in die Hand zu nehmen, dann bleibt dem unfreiwillig werdenden Vater nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden.

Die Deutungshoheit über die Fortpflanzung liegt in weiblicher Hand, zumindest in jenen Ländern, in denen Frauen Zugang zu Verhütungsmitteln und legaler Abtreibung haben: Sie entscheiden darüber, ob sie ein Kind bekommen oder dieses nicht behalten wollen. Der Mann ist in beiden Fällen machtlos. Anders gesagt: Heute wird längst nicht mehr die Frau geschwängert, sondern der Mann. Es war nur schon deshalb verwunderlich, wie lange dieses Machtungleichgewicht zwischen den Geschlechtern hingenommen wurde. Aber die Pille für den Mann interessierte nicht.


Wie Bettina Weber weiter berichtet, haben nicht nur wir Männerrechtler (die von Weber nicht erwähnt werden), sondern auch eine feministische Philosophin "auf die Ungerechtigkeit hingewiesen, dass Männer bei einer Abtreibung nicht mitreden dürften."

Der Artikel sorgte damals (...) für einen weiblichen Aufschrei, man verbat sich jegliche Einmischung in die Kinderfrage, das sei Frauensache. Eine einigermassen reaktionäre Sicht, denn wenn schon dauernd die Mithilfe des Mannes daheim und in der Kindererziehung gefordert wird, dann sollte ihm ein Mitspracherecht zustehen, und zwar von Anfang an.


Die Kerle scheinen sich dieses Mitspracherecht aber immer öfter zu nehmen. So berichtet Marco Caimi, der in Basel die erste Schweizer Männerpraxis führt: "In den letzten Wochen habe ich drei Männer für eine Vasektomie überwiesen, früher waren es drei pro Jahr."

Es ist Zeit, dass Mütter Vätern für ihre Anstrengungen dankten, statt sie kontinuierlich zu beschämen, befindet Stephanie Peatling im australischen The Age.

"An einer US-Schule gibt es mehrere Kinder, die sich nicht über ihr biologisches Geschlecht definieren. Deswegen werden nun alle WCs zu Unisex-Toiletten." Darüber berichtet die Schweizer Zeitung 20 Minuten. Allein in der ersten Klasse dieser Schule säßen drei Transgender-Kinder.

Auf All Africa widmet sich William Gumede der Genitalverstümmelung von Jungen:

The deafening silence of political, traditional and cultural leaders, who have in the past positioned themselves as the guardians of African culture, on the atrocities arising from circumcision, is surprising.

Every year hundreds of young men and boys die at initiation schools from botched circumcisions, assault or dehydration, yet government, traditional and "cultural" authorities have done very little to intervene. The lack of outrage - and immediate action - from government and traditional and cultural officialdom over these needless annual deaths is itself disturbing.

(...) We are living in terrifyingly complex, uncertain and unstable times. Broken families, individuals and communities are increasingly the norm. Levels of poverty, unemployment and public services failure are high. Government, democratic institutions and political parties are increasingly failing the people. It is therefore not surprising that many ordinary citizens seek answers in traditions, customs and cultures to find a sense of self, anchor and safety in confusing times.

Corrupt, self-serving "traditional" leaders and authorities have abused this hankering to use African traditions to anchor themselves, and to hoodwink the poor, the gullible and needy out of their money, and secure their political support.

Circumcision in some African communities (of course in many other non-African communities also) is seen as a rite of passage into manhood. In many African communities men who did not undergo circumcision are not seen as "real" men, and made to feel worthless and bullied.

Not surprisingly, many young men risk death to attend initiation schools to be seen as "real" men. Many of the "traditional surgeons" (iincibi) are untrained to carry out circumcisions, are not registered with health authorities and are not hold to basic standards. Corrupt traditional leaders are exploiting the fact that young men are culturally "obliged" to undergo the custom of circumcision to enrich themselves handsomely.

(...) The bigger truth is black lives appear to have little value even for black leaders, traditional and cultural authorities - who purportedly are batting on their behalf. Yet, these are the very people who are quick to rail (often rightly) against 'white' and Western disregard for black lives, or against the Western media portraying black lives as less valued as white ones.

We must confront the inconvenient truth that black governments, leaders, traditional and cultural authorities have become desensitized to black deaths. Furthermore, the deaths of poor and not highly politically connected blacks are likely to be ignored by governments, leaders and traditional and cultural officialdom.

(...) The curriculum of initiation schools needs to be urgently transformed. Manhood must be based on the democratic, moral and behavioural values enshrined in our constitution. The curriculum for initiation schools should be adapted to grapple with the new challenges of our time: including the notion of gender equality, safe sexual behavior, the notion of 'public' service and discouraging the dominant 'macho' perception of maleness.

The secrecy around the circumcision custom must be broken, so that initiates, their families, communities and civil society organisations can hear and monitor first-hand what's going in these schools.

Illegal initiation schools must be closed down. There must be prosecution of "traditional" surgeons and those running illegal and unregistered initiation schools, which are responsible for illegal circumcisions, injuries and deaths.

Ideally, the best reform is for circumcisions to be carried out by health institutions, rather than by "traditional" authorities. In fact, the government should take over the practice of circumcision, given the fact that traditional authorities are unable or unwilling to regulate the custom.


Idealerweise könnte man den Blödsinn auch ganz bleiben lassen. Es ist ja nicht so, dass es in von Weißen dominierten Ländern zu keinen Todesfällen oder zumindest schweren Komplikationen aufgrund von Genitalverstümmelung kommt – von den vielen anderen Gründen, die gegen diese Praktik sprechen, einmal ganz abgesehen.

Zuletzt: Christian Schmidt lädt ein zur Diskussion über Katrin Rönickes Artikel über das vergiftete Klima im Netzfeminismus.

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