Spiegel-Online: "Männer neigen dazu, sich benachteiligt zu fühlen"
Spiegel-Online hat den Rechtsanwalt Ulrich Tödtmann anläßlich des Gehaltsdiskriminierungs-Urteils in Großbritannien interviewt. Dass die Debatte über die Diskriminierung von Männern neu ist, wird in Passagen deutlich, in denen Tödtmann immer wieder abzuwiegeln versucht: Männer "fühlten" sich wegen ihres Geschlechts diskriminiert, müssten aber "vorerst kleinere Ungerechtigkeiten hinnehmen". (Tatsächlich haben Männer haben seit Jahrzehnten auch größere Ungerechtigkeiten wie etwa den sexistischen Kriegsdienst klaglos hingenommen.) Bei dieser Haltung verwundert es nicht, dass Tödtmann berichtet, Männern von einer Klage abzuraten, und sich tatsächlich zu dem Statement versteigt: "Gerade Männer neigen dazu, sich ungerecht behandelt zu fühlen." Wahrscheinlich liegt es daran, dass Diskriminierungen von Frauen in den letzten Jahrzehnten kaum zur Sprache gekommen sind – Männer haben mit dem ständigen Gejammer über ihre Benachteiligungen die Debatte einfach beherrscht.
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