Blogger der Männerbewegung mundtot gemacht
Der Verfasser des maskulistischen Blogs "Wortschrank" erklärte gestern Abend, sich aus der Bloggerszene zurückzuziehen, nachdem er durch die Veröffentlichung von Teilen seiner Mailadresse aus der Anonymität gerissen worden war:
Als ich begann, mich für Männerrechte einzusetzen, wählte ich bewusst einen anonymen Weg. Nicht, weil ich nicht zu meinen Worten stünde, sondern weil ich in meiner Beziehung Gewalt erfahren habe. Als Mann. Und es war eine Gewalt, physisch wie psychisch, gegen die ich mich aufgrund aktueller Gesetze und einem falschen Allgemeinbild von Männern und Frauen nicht wehren konnte. Hätte ich mich gewehrt, hätte ich meine Kinder genauso verloren, wie jeder andere Mann vor unseren deutschen Gerichten.
(...) Nun aber hat ein Blogger, der meine o.a. Vorgeschichte kennt, aus einem persönlichen Konflikt heraus Teile meiner Mailadresse veröffentlicht und damit billigend in Kauf genommen, den von mir geschaffenen Familienfrieden auf Kosten des Seelenwohls meiner Kinder zu zerstören. Ich sehe deswegen keine andere Möglichkeit mehr, als mich aus der Blogosphäre zurück zu ziehen.
Dem aktuellen Vorfall war wochenlanges Mobbing des "Wortschrank"-Verfassers durch zwei andere Blogger vorausgegangen, nachdem "Wortschrank" sich bei der Feministin Robin Urban für einen Fauxpas öffentlich entschuldigt hatte.
Dass moderate Mitglieder einer politischen Gruppe von Fundamentalisten angefeindet werden, weil die Moderaten gegenüber dem politischen Gegner nicht "hart genug" seien, kennt man normalerweise vor allem aus religiösen Kreisen. (Ein bekanntes Beispiel der jüngeren Weltgeschichte ist die Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin durch einen extremistischen Siedler, weil Rabin dabei war, den Friedensprozess Israels mit den Palästinensern massiv voranzubringen.) In deutlich kleinerem Rahmen spielten sich solche Prozesse seit einigen Jahren allerdings auch in der Männerszene im Internet ab.
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