Lesermail (Game of Thrones)
(Spoilerwarnung)
Die Debatte um die Vergewaltigung von Cersei in dem Fantasy-Epos "Game of Thrones" sowie um den Umgang mit Männern und Frauen allgemein in der Serie umspannt inzwischen auch hierzulande mehrere maskulistische und feministische Blogs. Ein Genderama-Leser schreibt mir dazu:
Jetzt hab' ich endlich die berüchtigte 3. Episode der 4. Staffel von Game of Thrones (GoT) gesehen. Nach den Maßstäben unserer Zeit handelt es sich um eine Vergewaltigung. Nach den Maßstäben von GoT war es praktisch gewaltfrei und damit noch nicht einmal Business as usual. Denn Jamie übt "nur" das Minimum an Gewalt aus, das nötig ist, um seinen Willen durchzusetzen. Im Gegensatz dazu übt man in GoT normalerweise soviel Gewalt aus, wie nötig ist, um Willen und Leben des anderen auszulöschen. Denn nach heutigen Maßstäben könnte man es auch als problematisch ansehen, wenn in der selben Episode vor den Augen eines Kindes eine ganze Siedlung niedergemetzelt wird, unter anderem unter Mitwirkung einer emanzipierten und gleichberechtigten Frau (Ygritte).
Den Berufsempörten ist ohnehin nicht zu helfen. Die leben davon, Dinge aus dem Kontext zu reißen. Aber denjenigen, die Game of Thrones nicht kennen, hilft vielleicht folgendes, um sich in der Welt von GoT zu orientieren.
Für die Zartbesaiteten gibt's die Toten als abstrakte Buchzeichen.
Für die anderen gibt's die 5.179 Toten der 1. bis 3. Staffel in unter drei Minuten.
(Das zweitverlinkte Video lässt sich in Deutschland leider nicht ansehen, aber die ersten drei Minuten dieser Langfassung reichen für einen ersten Eindruck vielleicht auch.)
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