Lesermail: Wie MINTIFF Genderfeminismus in den Öffentlich-Rechtlichen verankern will
Genderama-Leser Christian B. schreibt mir heute:
Aufgrund Ihres Blogeintrages über den abgestraften MDR-Tatort möchte ich Sie auf den Video-Mitschnitt eines Vortrages von Professor Holznagel zum Thema "Rechtsnormen für die öffentlich-rechtliche Fernsehunterhaltung" anläßlich der MINTIFF-Konferenz 2013 aufmerksam machen. Thema dieser Konferenz war: "Don't think it's only entertainment." MINT und Chancengleichheit in fiktionalen Fernsehformaten. Über MINTIFF hatten Sie ja ansatzweise schon einmal berichtet.
Prof. Dr. Bernd Holznagel ist Direktor des Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (ITM), öffentlich-rechtliche Abteilung, in Münster. Meines Erachtens ist der Vortrag und die anschließende Podiumsdiskussion für uns Männerrechtler interessant, weil es darin um die Schaffung einer Rechtsbasis zur Verpflichtung der öffentlich-rechtlichen Medien geht, Genderfeminismus in der Programmgestaltung im Sinne eines "verfassungsgemäßen Bildungsauftrages" zu implementieren – insbesonders auch im Unterhaltungsformat.
Wie MINTIFF sich diesen Bildungsauftrag vorstellt und welche Gelder (offenbar bislang ersatzweise für fehlende Rechtsnormen) dafür aufgewendet werden, können Sie z.B. in einem Beitrag des ZDF-Magazins "Frontal 21" sehen. In diesem Beitrag wird kritisch beleuchtet, wie die Unterbringung von feministisch-ideologisch besetzten Schlüsselfiguren unsere Wahrnehmung verändern soll. Der WDR hat jedenfalls für das Schreiben oder Umschreiben des Drehbuches der Tatortfolge "Auskreuzung" von MINTIFF 10.000,- Euro erhalten. Aus Steuermitteln wohlgemerkt und zusätzlich zur GEZ-Finanzierung, die ja eigentlich eine unabhängige Programmgestaltung garantieren soll! Eigentlich ein Skandal!
Man mag gar nicht glauben, mit welcher Dreistigkeit und Methodik jenseits demokratischer Legitimation von den Genderfeministinnen nach Möglichkeiten gesucht wird, bestehendes Recht durch juristische Winkelzüge "legal" zu beugen, bis hin zur völligen Umkehrung des eigentlichen Sinnes dieser Gesetzgebung. Denn dem Gesetzgeber ging es bei der Beauftragung der öffentlich-rechtlichen Medien zur politischen Bildung, kurz nach Kriegsende und noch unter dem Eindruck der Nazipropaganda stehend, mit Sicherheit nicht um ideologische oder politische Erziehung und Beeinflussung der Bürger, sondern um das genaue Gegenteil: diese Medien, und damit den Staat, durch objektive und pluralistisch-ausgewogene Berichterstattung vor den Einwirkungen politischer Manipulation und Propaganda zu schützen.
Glücklicherweise scheint die Umsetzung dieses feministischen "Bildungsauftrages" dann aber doch nicht so einfach zu sein wie die Gendefeministinnen es gerne hätten ... Noch nicht! Aber es wäre, so wie ich Holznagel verstanden habe, auf Landesebene per Gesetzgebung machbar. Nach dem Motto "Wer die Lücke als erstes findet und lobbyistisch besetzt, mahlt zuerst". Deutsche Rechtsstaatlichkeit im Jahre 2013 ...
Interessant finde ich auch das Verhalten der Frauen auf dem Podium, und besonders das der Diskussionsleiterin Marion Esch, "Professorin für Chancengleichheit" und verantwortliche Projektleiterin von MINTIFF. Zu sehen und hören ist das unter Feministinnen scheinbar übliche spätpubertäre Gegiggel und Gekichere, als ob diese Frauen ihre Diskussionspartner und sich selbst nicht ernst nehmen können. Lautes Lachen auch im Publikum erntete dann der Jurist Holznagel mit der Bemerkung, dass die Jungs an den Universitäten "grenzdebil" wären und von den Mädchen "platt" gemacht würden. Immerhin hat er auch zumindest ansatzweise Kritik geäußert, die von der Diskussionsleiterin aber stante pede "überlacht" wurde.
Ich denke, dass die Gegenüberstellung dieser grundverschiedenen Methoden der feministischen Lobby zur Beeinflussung der Programmgestaltung der öffentlich-rechtlichen Medien anhand der beiden Tatortfolgen durchaus interessant sein könnte ("Wenn die Karotte den Esel nicht in die richtige Richtung treibt, dann spätestens die Peitsche ..."). Es dürfte sich nach meiner Überzeugung trotz scheinbar unterschiedlicher Organisationen größtenteils um die Aktivistinnen des selben feministischen "Mediennetzwerks" handeln. Aber alleine schon der Angriff auf die Rechtsgrundlage der inhaltlich unabhängigen Programmgestaltung der öffentlich-rechtlichen Medien ist ein starkes Stück!
Auch die Süddeutsche Zeitung hatte ja schon einmal – unkritisch – über das Treiben von MINTIFF an der TU Berlin berichtet. Wobei sich mir die Frage stellt, ob die von Marion Esch getätigte Behauptung, Schüler würden sich ihre beruflichen Vorbilder im Fernsehen aussuchen, wissenschaftlich überhaupt belegt werden kann. Immerhin ist das die Grundannahme eines Projekts, das mit mehreren Millionen Euro aus Steuergeldern finanziert wird. Ich bezweile das nämlich und bin davon überzeugt, dass das familiäre und nahe persönliche Umfeld den mit Abstand größten Einfluss auf die Berufswahl ausübt.
Zuletzt: Ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit wirklich von Herzen sagen, dass ich Sie nicht nur für Ihr Engagement in Sachen Männerrechte und Ihre Eloquenz bewundere, sondern auch für Ihre Widerstandskraft gegen die Angriffe aus dem Lager der "Gelben". Wie schaffen Sie es eigentlich, bei diesem ständig einprasselnden Mist von den Radikalen beider Seiten immer noch ruhig und konzentriert zu bleiben? Und ich möchte DANKE sagen! Ohne die von Ihnen herausgearbeiteten Daten und Fakten wäre die Männerrechtsbewegung so leicht zerlegbar wie ein Haus aus Legosteinen. Sie sind ein Pionier! Und ich möchte, dass Sie wissen, dass Ihre Arbeit geschätzt wird! Von mir jedenfalls sehr!
Ganz herzlichen Dank für dieses ausführliche, informative und freundliche Feedback. Natürlich bin ich viel zu bescheiden, als dass ich dem letzten Absatz einfach so zustimmen könnte ... Ernsthaft: Folgt man der Argumentation meines Lesers, dann sind nach den aktuellen Bestrebungen, freie Wahlen zu manipulieren die geschilderten Vorgänge ein weiterer Versuch, die Werte des Grundgesetzes zu übergehen, die sich nach den Erfahrungen mit einer totalitären Ideologie gebildet haben. Die Machtfülle und zugleich die Vermessenheit der aktuell herrschenden feministischen Ideologie werden insofern immer besorgniserregender.
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