Frauenförderung nach dem Tod: Im Pariser Panthéon sollen jetzt nur Frauen bestattet werden
Das Pariser Panthéon ist die nationale Ruhmeshalle Frankreichs und die Grabstätte berühmter französischer Persönlichkeiten: Man findet dort beispielsweise die Gräber von Victor Hugo und Voltaire, von Alexandre Dumas und Jean-Jacques Rousseau. In der Regel wurden diese Berühmtheiten erst viele Jahre nach ihrem Ableben dorthin überbracht – zu einem Zeitpunkt, zu dem ihre historische und kulturelle Bedeutung noch klarer geworden ist. Vorschläge für die Aufnahme eines Toten ins Panthéon werden von der Nationalversammlung unterbreitet; die Entscheidung trifft der französische Präsident.
Vermutlich aufgrund der patriarchalen Unterdrückung findet man nur zwei Frauen in den Gräbern des Panthéon: Marie Curie und Sophie Berthelot – letzere weil ihr Mann dort liegt und die beiden verfügt haben, niemals voneinander getrennt zu werden. (Das war im neunzehnten Jahrhundert noch denkbar, in der heutigen Kultur der Lebensabschnittsgefährten erscheint das natürlich bizarr.) Jetzt hat ein politisches Gremium den Vorschlag unterbreitet, dass diesmal nur Frauen ins Panthéon überführt werden sollen, etwa so bekannte Feministinnen wie Simone de Beauvoir und Olympe de Gouges, die Anarchistin Louise Michel oder die Sängerin Edith Piaf.
Hier findet man einen ausführlicheren Artikel darüber.
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