Mittwoch, September 18, 2013

Wo Schläge der Mutter dem Kindeswohl dienen

"Maskutroll" – wenn Frauen öffentlich über Geschlechterthemen sprechen und Männer aus ihrer Perspektive etwas dazu äußern, eigene Erfahrungen beisteuern, Positionen von Frauen möglicherweise kritisieren oder relativieren, dann begegnet Männern dieser Begriff regelmäßig. Die ursprüngliche Bedeutung des Netz-Terminus "Troll" wird dabei oft in ihr Gegenteil verkehrt.

Schließlich bezeichnet er ja eigentlich eine Person, die sich an einer Diskussion überhaupt nicht beteiligen will, sondern lediglich provoziert und eine bestehende Diskussion zu verhindern versucht. Wenn nun aber Menschen als "Trolle" bezeichnet werden, die sich schlicht mit ihren Erfahrungen an der Diskussion zu beteiligen versuchen, dann sagt das mehr über die Art der Diskussion aus als über sie selbst.

Der Begriff "Maskutroll" ist also – vergleichbar dem Begriff "Derailing", der den Vorwurf formuliert ist, eine Diskussion zum Entgleisen zu bringen – ein Begriff, der in vielen seiner Verwendungen lediglich die Funktion hat, eine Diskussion abzudichten und gegen den freien Austausch von Meinungen und Erfahrungen zu schützen. Er ist in diesem Sinne selbst ein Troll-Begriff. Typisch für solche Abdichtungen war die Aufschrei-Kampagne, die ohnehin ein Medienhype und nicht die Graswurzelbewegung war, als die ihre Protagonistinnen sie gern präsentierten. Eine von ihnen, Anne Wizorek, erhob im Spiegel-Interview den Anspruch, ausgerechnet "das ganze Bild" des Sexismus in Deutschland zu zeigen.

"Männer gehen sonst durch ihre eigene Welt und nehmen den alltäglichen Sexismus gar nicht wahr."

Dass vor allem anderen Wizorek selbst ist, die Sexismus nicht wahrnimmt und nicht wahrnehmen will, könnte sie beispielsweise merken, wenn sie sich einmal Sendungen des "Väterradio" aus Halle anhören würde.


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