Verbände wollen soziale Unwörter wie "alleinerziehend" zensieren
Die Armutskonferenz will "soziale Unwörter" aus dem Sprachgebrauch verbannen. Das Bündnis hat dazu eine Liste mit 23 abwertenden Begriffen erstellt. (...) "Alleinerziehend" beispielsweise ist ein "soziales Unwort", um dessen Fatalität bislang vermutlich kaum jemand wusste. Die Armutskonferenz stört daran, dass es "nichts über mangelnde soziale Einbettung oder gar Erziehungsqualität" aussage. Beides werde jedoch häufig mit "alleinerziehend" assoziiert.
Die Frankfurter Allgemeine berichtet.
Zu den Mitgliedern der Nationalen Armutskonferenz gehören unter anderem die Arbeiterwohlfahrt, die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, der Bundesverband Die Tafel, Caritas und Diakonie, das Deutsche Rote Kreuz und der DGB. Auch das Wort "Flüchtlingsfrauen" befindet sich auf ihrer aktuellen Liste sozialer Unwörter - dieses sei ähnlich diskriminierend wie "Arztgattin".
Dabei bleibt der Kampf gegen diskriminierende Sprache international. Vor einigen Wochen etwa wurde US-Präsident Barack Obama durch eine Petition aufgefordert, Frauen nicht länger als "wives, mothers and daughters" zu bezeichnen. Wir können alle nur hoffen, dass derart reaktionäre Unsitten so bald wie möglich der Vergangenheit angehören.
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