Dienstag, Februar 19, 2013

Der "Sexismus"-Vorwurf: ein feministischer Tschador?

Es gibt einen weiteren erwähnenswerten Rückblick auf die Sexismus-Debatte, diesmal von Professor Gerhard Amendt. Ein Auszug:

Weil Erotik etwas höchst Intimes zwischen zwei Menschen ist, haben die Massenmedien zwischenzeitlich für mehr Werbeeinnahmen den Sexismus als Umsatzbeschleuniger übernommen. Erotik wird zum Alltagsrisiko von Frauen erklärt. Deren Körper werden ganzheitlich zu Verbotszonen deklariert, die von einem regulativ wirkenden Tschador geschützt werden sollen. Damit wird jenseits von Vagina, Gesäß und Brüsten auch der Rest des weiblichen Körpers sexuell definiert. Was der Tschador im Islam deshalb gänzlich verhüllt, soll in der Demokratie ein von schützenden Gesetzen umhüllter Frauenkörper werden. Der Tschador als Sichthülle wird vom säkularen Berührungsverbot ersetzt und gerät damit in Widerspruch zur weiblichen Selbstdarstellung, die als fortschreitende Entkleidung angelegt ist. So mausern sich feministische Klischees allmählich zu praktizierter Prüderie. Und wenn das erotische Risiko nicht mehr an zwei Personen gebunden wird, dann öffnet sich unvermittelt der grenzenlose Raum, in dem jede männliche Aktivität als gewalttätige Übergriffigkeit sich erklären lässt.

(...) Manche Männer fürchten bereits, dass auch in ihnen ein "Brüderle" stecke, dass sie letztlich ein Vergewaltiger sein könnten und Frauen zuerst auf dem Po statt in die Augen geblickt haben. Wer solches fürchtet, der hat sich mit dem Schuld zuweisenden Sexismus schon infiziert. Er lebt nicht mehr als Individuum, das Frauen lustvoll begehren kann, sondern er rechnet sich bereits dem Kollektiv der Täter zu. Und eben das bezweckt die politisch angestrebte Polarisierung der Geschlechter in gute Frauen und böse Männer. Die Ideologie vom Sexismus soll in jedem Mann Schuldgefühle über einen potenziellen Täterstatus zuverlässig verankern.

(...) Obwohl sich Vieles vom Traditionellen in der jungen Generation verflüssigt hat, so bestehen die Sexismusgläubigen grundsätzlich darauf, dass nur Männer unkultivierte Überschreitungen begehen. Weil sie solche Einzelfälle aus Ressentiment gegen alles Männliche verallgemeinern, sprechen sie von Sexismus – in Wirklichkeit führen sie aber einen Kampf gegen die Erotik und flirten mit puritanischer Prüderie! Die feministischen Anhänger des Sexismus wollen den unsichtbaren Tschador, während sie den sichtbaren in anderen Ländern bekämpfen. Die Massenmedien übernehmen diesen konservativen Trend, und lassen so das Passive aus alten Zeiten für Frauen wieder auferstehen.


Hier findet man den vollständigen Text.

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