Sonntag, November 18, 2012

Video: Ausschreitungen des feministischen Mobs gegen Vordenker der Männerbewegung

Ich habe in meinen Büchern und Blogs immer wieder mal über Höhepunkte feministischer Gewalt berichtet: von den Morddrohungen gegen Forscher, die bei Themen wie häuslicher Gewalt zu ideologisch unerwünschten Ergebnissen kamen, von Terrorgruppen wie der "Roten Zora", von den Schüssen auf das Haus von Erin Pizzey, das Zusammenschlagen Esther Vilars und die Randale eines feministischen Mobs gegen Katharina Rutschky, als diese Ende der neunziger Jahre das Tabu falscher Beschuldigungen sexuellen Missbrauchs brach. Der Unterschied zur Männerrechtsbewegung, in der es lediglich zu verbaler Aggression Einzelner in Internetforen kommt, ist enorm. Dass Gruppen wie das Bundesforum Männer trotzdem lieber mit Feministinnen zusammenarbeiten als mit der Männerrechtsbewegung lässt tief blicken, was Fragen politischer Ethik angeht.

Im Augenblick beginnt sich feministische Gewalt vor allem gegen Antifeministen, Männerrechtler und Männerforscher hochzuschaukeln. Im deutschsprachigen Raum genügt hier ein Blick in die Schweiz sowie auf die Randale einiger von Thomas Gesterkamp & Co. aufgehetzter Feministinnen gegen den von AGENS und der Uni Düsseldorf veranstalteten Männerkongress 2012, der allerdings rasch Einhalt geboten wurde. Im kanadischen Toronto gab es jetzt die ersten Ausschreitungen gegen einen Auftritt Warren Farrells, den internationalen Wegbereiter und Vordenker der Männerrechtsbewegung. Farrell gehört ähnlich wie ich selbst zum weitaus größten gemäßigten Lager dieser Bewegung: Er war früher Präsidiumsmitglied bei NOW, der führenden feministischen Organisation der USA und betont noch heute, dass er für die Rechte von Frauen ebenso eintrete wie von Männern, weshalb er sowohl ein maskulistisches wie ein feministisches Podium besetze. 2011 erklärte Farrell in einem Interview mit der Zeitschrift Annabelle:

Ich werde oft als Anwalt für Männerprobleme bezeichnet, weil ich mich in der Geschlechterfrage auf das konzentriere, was meiner Meinung nach vergessen ging. Trotzdem unterstütze ich nach wie vor mit Vehemenz einige Aspekte der Frauenbewegung. Ich denke, wir hätten schon viel früher eine Bewegung gebraucht, die die alten Rollen von Männern und Frauen überdenkt und sich gemeinsam auf flexiblere Rollen und Ziele einigt, ein Gender Transition Movement.


Als seit Jahrzehnten tätiger Geschlechterforscher sieht Farrell eben auch die zahlreichen Schattenseiten der feministischen Ideologie. So debattiert er in einem Buch der Oxford University Press mit einem Feministen, ob diese Bewegung nicht mittlerweile die Männer diskriminiere. Alles in allem ist Farrell mit seiner Diskussionsbereitschaft, seiner Ausgewogenheit, seinem Einfühlungsvermögen auch für das andere Geschlecht und seiner Seriosität ein Vorbild für etliche andere Mitglieder unserer Bewegung.

Nun genügt es allerdings in feministischen Kreisen, dass man überhaupt auf fragwürdige Aspekte dieser Ideologie hinweist, um als "Radikaler" oder "Extremist" gebrandmarkt und entsprechend angefeindet zu werden. Das erlebte Farrell vor wenigen Tagen besonders intensiv, als er eine Rede an der Universität Toronto in Kanada halten sollte, wobei es um die Jungenkrise und denkbare Gegenmaßnahmen ging. Vor dem Gebäude sammelte sich prompt eine Gruppe Feministinnen und Feministen, schrie Parolen wie "No hate speech!" sowie "Off our campus!" und lieferte sich schließlich eine Keilerei mit der zum Schutz der Veranstaltung aufgestellten Bereitschaftspolizei, was in einer Festnahme endete. Mit einer Stunde Verzögerung konnte Farrell seine Rede schließlich halten. Ein Video von Szenen der Rauferei findet man hier, einen Artikel darüber hier.

Und schließlich gibt es hier einen treffenden Kommentar zu diesem Vorfall: Offenkundig werde der Vorwurf der "hate speech" im feministischen Lager inzwischen verwendet um damit auszudrücken "Uns gefällt nicht, was du sagst, also werden wir mit allen Mitteln versuchen, dir das Maul zu stopfen". Der Feminismus entblöße hier einmal mehr, wie sehr es sich bei ihm selbst und gerade nicht bei den angefeindeten Männerrechtlern um eine Hassbewegung handelt – eine Hassbewegung mit totalitärem Anstrich. (Ein ähnliches Spiel läuft derzeit in der Wikipedia ab: Ein Außenstehender könnte beim Lesen der Einträge "Männerrechtsbewegung" und "Feminismus" denken, dass es sich bei ersterem um eine Hassbewegung handelt und letzerem um den Weg zur himmlischen Glückseligkeit, was allerdings daran liegt, dass hasserfüllte Feministinnen in der Wikipedia Männerrechtler unaufhörlich in den Schmutz zu ziehen versuchen, während die friedlichen Männerrechtler den Feminismus-Eintrag in Ruhe lassen.)

Man darf inzwischen getrost von einem ausgehen: Je mehr auch die Anliegen des männlichen Geschlechts in die öffentliche Wahrnehmung rücken, desto häufiger wird gewalttätiger Krawall jener Feministinnen werden, die den bisherigen Sexismus beibehalten möchten. Insofern kann man bei solchen und ähnlichen Veranstaltungen nur jedem raten, immer die nötige Ausrüstung dabei zu haben, um derartige Ausschreitungen zu dokumentieren. Ansonsten haben Michael Klein und Heike Diefenbach zu diesem Thema bereits alles Notwendige gesagt.

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