In eigener Sache: Mitwirkende für Männerbuch gesucht
Hallo miteinander,
für ein aktuelles Buchprojekt suche ich möglichst viele Männer als Interviewpartner per Mail.
Nachdem ich in meinen bisherigen Büchern zu Männerthemen ("Sind Frauen bessere Menschen?", "Männerbeben") vor allem Fakten und Argumente zusammengestellt habe, bin ich jetzt an konkreten Erfahrungen und Erlebnissen interessiert - Erlebnissen, die etwas darüber aussagen, wie es einem heutzutage als Mann geht. Es dürfte z. B. einen bestimmten Grund geben, warum ihr Leser eines männerpolitischen Blogs wie Genderama geworden seid: Habt ihr in eurem Leben bestimmte Erfahrungen gemacht, die euch verletzt, frustriert, amüsiert, verärgert oder verwundert haben? Oder habt ihr für euch neue Konzepte entwickelt, mit der aktuellen Situation, was Männer und Frauen in unserer Gesellschaft betrifft, umzugehen – beruflich oder privat? Solche Dinge würden mich interessieren.
Ein Projekt dieser Art habe ich schon seit einiger Zeit geplant. Aber nachdem ich jetzt auch in mehreren Rezensionen zu dem Buch "Neue deutsche Mädchen" gelesen habe, dass die Autorinnen ihrer beider eigenen Erlebnisse als Grundlage zu einer allgemeinen Erörterung gemacht haben, hat mich das wieder an diese Idee erinnert. Warum soll man ähnliches nicht anhand der Erlebnisse von Männern durchführen? Wobei es vermutlich seriöser ist, wenn man nicht von den persönlichen Erfahrungen von nur zwei Leuten ausgeht, sondern von einer deutlich größeren Zahl.
Um mal ein paar Themen als Beispiele zu nennen, zu denen ihr euch schon geäußert habt und die in ein solches Buch gepasst hätten: Hier, hier und hier haben einige von euch von den Schikanen berichtet, denen sie als Zivildienstleistende ausgesetzt waren. Das könnte Thema eines eigenen Kapitels sein
Hier, hier und hier habe ich darüber gebloggt, dass immer weniger Männer Lust auf Sex haben. Das deckt sich mit ähnlichen Erkenntnissen, z. B. einer aktuellen Studie des Rheingold-Instituts. Diese Meldungen führten zu Kurzkommentaren wie diesen:
Meine Lebensgefährtin zeigt an, dass sie in Stimmung ist, indem sie eine Kerze im Schlafzimmer anzündet. Meine Reaktion: Ich bleibe solange auf, bis ich sicher bin, dass sie eingeschlafen ist ... Sex ist Arbeit.
Auch ich bin froh wenn der Fernseher endlich mir gehört. Außerdem ist es im Alter gar nicht mehr so einfach, 80 kg von links nach rechts zu befördern.
Wenn man zu diesem Thema einen etwas längeren Text als einen schnoddrigen Dreizeiler lesen könnte, wäre das sicher auch aussagekräftig und für viele Leser interessant.
In Beiträgen wie diesem habe ich darüber gebloggt, dass sich viele Männer durchaus wohl damit fühlen, wenn ihre Partnerinnen die Haupterwerbslast für die Familie tragen, aber dafür plötzlich eben jene Partnerinnen zu meutern beginnen. Auch hier fände ich es spannend, wenn der eine oder andere von euch mehr über seine Erfahrungen in diesem Bereich berichten kann.
Zu diesem Blog-Eintrag hatte es den folgenden Leserkommentar gegeben:
Ich kann nur für die Jungs sprechen, die ich kenne. (Ich bin 20 Jahre). Es soll niemand glauben dass wir blöd oder verunsichert sind. Wir sind mit unserer Meinungsbildung weiter als es das weibliche Geschlecht oder die Presse vermutet. Den Medien trauen wir schon lange nicht mehr über den Weg. Weiter so, und schreib doch mal ein Buch über uns Jugendliche, wie wir uns diesen neuen Herausforderungen stellen, trotz Tittensozialismus und männlicher Benachteiligung an den Schulen.
Ja, auch dieses Thema würde mich interessieren. Nicht unbedingt gleich für ein ganzes Buch, aber durchaus erst mal für ein eigenes Kapitel. (Was spätere Bücher angeht, kann man dann ja weitersehen.)
Einige weitere Beispiele sind im Interviewteil meines Buches "Männerbeben" enthalten. Die darin von mir befragten Männerrechtler äußern sich zwar hauptsächlich sachbezogen, berichten aber immer wieder auch über eigene Erlebnisse: insbesondere Erlebnisse, die dazu führten, dass sie sich jetzt männerpolitisch engagieren. Diese Passagen hätte ich theoretisch auch für dieses Buchprojekt verwenden können.
Die erwähnten Themen sind, wie gesagt, nur Beispiele. Wenn euch eine andere Erfahrung, ein Erlebnis aus einem ganz anderen Zusammenhang auf dem Herzen liegt, wovon ihr gerne berichten möchtet: Nur zu. Das einzige Thema, das ich ausgrenzen möchte, ist die gesamte Scheidungs- und Sorgerechtsproblematik. Das Unrecht, das hier geschieht, ist zwar für die allermeisten betroffenen Männer unfassbar, allerdings wird dieses Thema schon seit mehreren Jahren sogar in den Mainstreammedien intensiv behandelt (bis hin zu Titelgeschichten in FOCUS und SPIEGEL). Damit erzählt man niemandem mehr etwas Neues.
Mir ist klar, dass sich nicht jeder namentlich mit seinen Erlebnissen outen möchte. Deshalb werden all eure Berichte von mir anonymisiert. Wer hundertprozentig sicher gehen möchte, kann mir ja auch unter einem falschen Namen von einem eigens dafür eingerichteten Mailkonto aus schreiben.
Die Interviews werden nicht finanziell entlohnt. Erstens damit uns keiner nachsagen kann, die Befragten hätten nur irgendwelche Storys erfunden, um an das Honorar zu kommen. Zweitens weil sich das für die Minimalauflage, die Männerbücher normalerweise erzielen, schlicht nicht rechnet. Ich selbst habe erst kürzlich wieder für ein männerpolitisches Buch, das im Herbst erscheinen soll, zwei Kapitel gratis beigesteuert, weil ich weiß, dass es anders kaum funktioniert.
Das Ganze ist natürlich ein Experiment. Falls sich nicht genügend Leute melden, die an diesem Buchprojekt mitwirken möchten, dann klappt es eben nicht. Es kommt immer wieder mal vor, dass man als Autor mit dem Recherchieren für Bücher beginnt, dann aber nach einer gewissen Zeit feststellt, dass das Ganze sich nicht sinnvoll verwirklichen lässt.
Das sind wohl alle wichtigen Informationen zu diesem Projekt. Wer mitmachen mag, kann mich einfach anmailen – Cagliostro3@hotmail.com – und mir sagen, wovon er gerne berichten möchte.
Herzliche Grüße
Arne
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