"Frauen sind à la longue klüger"
Inge Hufschlag plappert sich für das "Handelsblatt" in einen regelrechten Rausch von der Überlegenheit ihres Geschlechts und einer Zukunft, die selbstverständlich weiblich wird. Ein Auszug:
Wie solch munter prognostizierte Weiber-Wirtschaft künftig funktionieren soll? Gut, glauben nicht nur Gutgläubige. Und Loriot (83): „Die Logik der Frauen funktioniert perfekter als die der Männer. Frauen sind à la longue klüger.“ Sie haben einfach Köpfchen, verfügen generell über eine stärkere Verbindung zwischen beiden Gehirnhälften als Männer. Frauen können bekanntlich viele Dinge gleichzeitig tun, während Männer lieber eins nach dem anderen erledigen – oder auch nicht. Frauen wissen das. Und nehmen deshalb den Männern das eine oder andere ab. Längst nicht nur im Haushalt, wenn Männer sich – nicht selten aus Berechnung – (zu) linkisch anstellen, sondern auch in der großen weiten Welt von Wirtschaft und Politik.
Leider nimmt Inge Hufschlag den Mund ein bisschen sehr voll, wenn sie unbedingt den gesammelten sexistischen Schwachsinn des letzten Jahrzehnts wiederkäuen will: vom bei Frauen angeblich besser vernetzten Gehirn bis zum vermeintlichen Segen des Multitasking. Ich wäre beeindruckter von ihren Prognosen, wenn sie sich wenigstens halbwegs die Mühe gemacht hätte gegenzuchecken, ob das, was sie neulich in ihrer Frauenzeitschrift gelesen hat, auch wirklich hieb- und stichfest ist. Diese Nachlässigkeit macht selbst das Zitieren anerkannter Wirtschaftsexperten wie Loriot nicht wett.
Labels: populäre Irrtümer, Wirtschaft
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