Taz-Chefin bezeichnet Manndats-Vorstand als “Jammerlappen”
“Drei Jahrzehnte Emma: Ist Emanzipation out?“ – diese Frage war heute zwischen 12:05 und 13 Uhr Thema bei Bayern2Radio und BR-alpha-Fernsehen im “Tagesgespräch“.
Die Sendung verlief durch die unverhohlene Einseitigkeit der Moderatorin Stephanie Heinzeller und die zugeschaltete Chefredakteurin der taz, Bascha Mika, zunächst einmal in Bahnen einer recht massiven profeministischen Propagandashow. Sand ins Getriebe geriet durch die Zuschaltung von Dr. Eugen Maus, der als Vorsitzender der geschlechterpolitischen Initiative MANNdat e. V. auf die Benachteiligung von Männern in unserer Gesellschaft hinwies. Auf seine vielfältigen Beispiele (Jungenkrise im Bildungssystem, höhere Arbeitslosigkeit bei jungen Männern, Zwangsdienste, eine parteiische Familienrechtsprechung usw.) konnte ihm Mika auf der Sachebene zwar nichts entgegenhalten, verstieg sich allerdings zu der Bemerkung „Wenn Sie das aufrechnen mit den strukturellen und den gesellschaftlichen Benachteiligungen von Frauen, dann stehen sie ganz schnell als Jammerlappen da.“ Zum Höhepunkt der Sendung durfte Maus schließlich gegen Bascha Mika, die Moderatorin des Bayrischen Rundfunks und eine sicherheitshalber zusätzlich hinzugeschaltete Hörerin gleichzeitig argumentieren.
Unter vielen bizarren Momenten der Sendung ragte für mich besonders heraus, als Eugen Maus auf seine Kritik an einem einseitig zugunsten von Frauen ausgerichteten Gesundheitssystem entgegengehalten wurde, Medikamente seien doch lange Zeit ausschließlich an Männern getestet worden. Das ist sicher richtig. Aber ob man dies bei Vorfällen wie beispielsweise der Tuskegee-Studie ernsthaft als Vorteil für das männliche Geschlecht definieren will, darf man wohl mit Fug und Recht bezweifeln. (Alle Teilnehmer dieser Studie waren Schwarze und alle waren Männer. Bei der Bevölkerungsgruppe der Schwarzen hatte sich die Regierung Clinton Jahrzehnte nach der Studie als Fall von "Rassismus" entschuldigt, bei den Männern nicht.) Ich möchte nicht wissen, welches Geschrei hierzulande herrschen würde, wenn man Medikamente ausschließlich an Tieren und Frauen testen würde.
Die beliebte Annahme, dass Feminismus etwas ist, von dem auch Männer profitieren, ist mit dieser Sendung jedenfalls mal wieder ordentlich ins Wanken geraten.
Für MANNdat war dies der dritte Rundfunk-/Fernsehauftritt innerhalb der letzten beiden Monate. Die Sendung kann auch als Podcast heruntergeladen werden.
Labels: Deppenjournalismus, Feminismus, Gesundheit, Manndat
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