Internationale Presseschau
Während in Deutschland eine Thea Dorn alten Wein in neuen Schläuchen verkauft, gibt es im Rest der Welt durchaus so einige lesenswerte News und Analysen zur Geschlechterdebatte. Fahren Sie bitte Ihre Englischkenntnisse hoch.
Die New York Times (evtl. kostenloser und unkomplizierter Log-In erforderlich) kritisiert ein neues amerikanisches Gesetz, das Auslandsehen erschweren soll, um die Frauen in diesen Partnerschaften vor der angeblichen Gewalt amerikanischer Männer zu schützen. Viele Männer protestieren dagegen und wenden ein, es gebe keine starken Belege, dass in internationalen Ehen Gewalt häufiger vorkomme. Diese Debatte könnte für jene deutschen Männerrechtler interessant sein, die sich auf dem ausländischen Partnermarkt umschauen, weil sie von den hiesigen Frauen zu angeätzt sind. Wer weiß, ob unser Staat nicht irgendwann mit ähnlichen Gesetzen nachzieht.
Väterrechte sind noch immer ein starkes Thema: Der britische Aktvist, der in einer Protestaktion das Parlamentsgebäude bestiegen hat, wurde inzwischen vor Gericht freigesprochen. Mit ”The Dads Who Fought Back” erscheint ein neuer Film, der Väter als Helden feiert, die um einen aktiven Kontakt mit ihren Kindern kämpfen. Und der einflussreiche Publizist und Bestseller-Autor David Kupelian veröffentlichte vor einigen Tagen einen ausführlichen Kommentar über den ”Krieg gegen die Väter” aus christlicher Perspektive.
Die Anti-Beschneidungs-Organisation NOCIRC kritisiert die Vereinten Nationen scharf, weil diese Millionen männliche Opfer dieser Praktik sträflich ignorierten. Männliche Beschneidung finde überall dort statt, wo es auch weibliche Genitalverstümmelung gebe – nur sechsmal häufiger.
Auf Vergewaltigungsvorwürfe, die sich später als nicht stichhaltig erweisen, stoße ich in den News weit öfter, als ich Lust habe, hier zu bloggen. In letzter Zeit findet man aber auch häufiger Artikel darüber, dass die Verleumderinnen zur Verantwortung gezogen werden. Drei Beispiele: Eine Teenagerin, durch deren Lügen ein Mann sechs Wochen unschuldig in Haft saß (was ihm dauerhaften psychischen Schaden zufügte), sieht jetzt selbst einer Gefängnisstrafe entgegen. Ähnlich geht es einer 40jährigen Ehefrau und Mutter sowie einer Amerikanerin, die behauptet hatte, durch eine Vergewaltigung schwanger geworden zu sein, bevor sie ihr Neugeborenes in einer Mülltonne aussetzte. Die betreffende Dame hatte ihr Leiden in einem Buch und im Fernsehen der Öffentlichkeit präsentiert. Jetzt stellte sich heraus, dass sie sich selbst an ihrem zwölfjährigen Cousin vergangen hatte. Kommentar des britischen Männerrechtlers Angry Harry: Sie sollte noch einmal 20 Jahre absitzen für all den Hass gegen Männer, den sie mit ihren Medienauftritten geschürt hat.
Wendy McElroy berichtet über einen bizarren Fall, der die Schwächen amerikanischer Unterhaltsgesetze enthüllt. Über mehrere Jahre hinweg musste ein angeblicher Vater über 20.000 Dollar an ein Kind entrichten, das in Wahrheit überhaupt nicht existierte. Und er hatte es extrem schwer, den Behörden nahezulegen, sich die entsprechenden Hinweise darauf näher anzuschauen. Die Nummer flog auf, als ein Richter die Klägerin endlich dazu aufforderte, die inzwischen Fünfjährige doch wenigstens einmal vor Gericht vorzustellen. Woraufhin die betrügerische Dame ein zweijähriges Kind auf offener Straße entführte, was aber aufflog, weil die aufgebrachte Großmutter des Mädchens die Täterin in den Gerichtssaal verfolgte. Wendy McElroys Kommentar: Ohne die unglaubliche Hartnäckigkeit des vermeintlichen Kindsvaters und die schließlich erzeugte Aufmerksamkeit der Medien könnte die Betrügerin heute noch ihren Unterhalt einstecken.
Auch Kim Basinger bekommt in ihrem Sorgerechtsprozess gegen Alec Baldwin einige Probleme – wenn auch vergleichsweise harmlose.
Was ist eigentlich mit Kanada los? Lange Jahre galt dies als ein Staat mit wirklich extrem feministisch geprägter Gesetzgebung, etwa was Erotika oder häusliche Gewalt anging. Dass ein Buch wie „Spreading Misandry“ gerade in diesem Land erschien, war wohl kein Zufall. Jetzt kommt es hier offenbar zu einem kleinen Umbruch. Die Regierung kürzt feministischen Gruppen massiv die Gelder. Die Frauenrechtlerinnen sind geschockt, aber Rondi Adamson bewertet diese Entscheidung im „Toronto Star“ als sinnvoll. Sie weist darauf hin, dass Frauen die Gleichberechtigung längst erstritten haben (trotz ständig wiederholter und genauso oft widerlegter Behauptungen, sie würden weniger verdienen) und man jetzt endlich damit aufhören sollte, sie permanent zu umhätscheln. Auch ansonsten weht gerade einiger frischer Wind: Mindelle Jacobs fragt, warum wir so viel mehr Mitgefühl mit Frauen als mit Männern haben, die furchtbare Verbrechen begehen. Auch die Vorgeschichte männlicher Täter sei oft von Missbrauch geprägt, was wir aber gerne übersähen, weil es sich schließlich um „böse Männer“ handele. Das passt gut zu einem Artikel Barbara Kays über Mütter, die ihre Kinder umbringen. Lorne Gunter schließlich macht darauf aufmerksam, dass die vielen männlichen Opfer bei häuslicher Gewalt noch immer nur minimale Hilfe bekommen.
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