internationale Presseschau
Egal, wen man fragt, ob Stefan Raab oder Jack Bauer: „Wir haben doch keine Zeit!“ Deshalb heute in schneller Folge ein kleines Trommelfeuer an Meldungen aus aller Welt. Klickt halt an, was euch interessant erscheint.
“Alle Männer sind Hunde!“ befindet Sharon Stone, die ihr Vermögen wohl nicht zuletzt diesen menschlichen Dackeln und Rauhaarterrieren zu verdanken hat. Begründung für Sharons herbes Urteil: „All meine Ex-Typen hatten entweder eine beknackte Mutter oder irgendein Kindheitstrauma.“ Hm, könnte diese auffällige Häufung nicht ein wenig an den Auswahlkriterien von Ms. Stone liegen? Und ehrlich gesagt wirft das mit der beknackten Mutter auf Frauen auch nicht gerade das beste Licht …
Die US-amerikanische NOW, wohl die größte und bekannteste feministische Organisation der Welt, stellt in einer aktuellen Kampagne die aus ihrer Sicht schlimmsten Fälle finanzieller Misswirtschaft zusammen. Zu dieser Schreckensliste gehört, dass nicht nur die bedürftigen Frauenprojekte, sondern auch „fragwürdige“ Programme für Vaterschaft und Ehe gefördert und so vermutlich auch extremistische „Väterrechtler“ (NOW setzt den Begriff in Anführungsstriche) unterstützt würden.
Ebenfalls in den USA wurde ein Erstklässler vom Unterricht ausgeschlossen – wegen sexueller Belästigung. Der Junge ist sechs Jahre alt.
Dabei geht es dem Burschen immer noch besser als dem 53jährigen Larry Souter. Der verbrachte für ein Verbrechen, das er nicht begangen hatte, 13 Jahre unschuldig im Knast. Jetzt kommt er frei – und schuldet seiner Ex in seiner Haftzeit entstandene 38.000 Dollar Unterhalt …
Es ist nur eine Studentenzeitung, aber man freut sich heutzutage ja über jede Unterstützung: Der Northern Iowan macht in einem gelungenen Artikel auf die Rechtlosigkeit der Väter bei Abtreibungen aufmerksam. Bei einer Entscheidung von enormer Tragweite für alle Betroffenen falle die Stimme des beteiligten Mannes juristisch komplett unter den Tisch.
Währenddessen thematisieren Jeffery M. Leving und Glenn Sacks bei Wendy McElroy und ihren “individual feminists”, warum Scheidungen im populären Diskurs immer die Schuld des Mannes sind – ob in Japan oder in den USA.
Aus Schweden wird derweil ein deutlicher Anstieg von Männern berichtet, die sich wegen ihres Geschlechts benachteiligt fühlen. Von 56 Fällen, die unter einem neuen Antidiskriminierungsgesetz angestrengt wurden, wurden 45 von Männern eingereicht.
Und noch ein Sprung quer über den Globus: In China wurde eine Frau gerade zu einer Strafe von umgerecnet 3100 Dollar verurteilt, weil sie ihrem Mann einen Sohn untergejubelt hatte, der in Wahrheit gar nicht von ihm stammte.
Ein weiterer Hopser führt uns nach Ägypten. In der Kairoer Zeitung Al-Ahram berichtet Margot Badran über die jüngsten Entwicklungen im islamischen Feminismus.
Weiter geht es nach England. Dort schildert ein Mann eindringlich die Hölle, die er im Knast erlebte, nachdem er offenbar grob fahrlässig wegen Vergewaltigung verurteilt worden war.
Und über die „Fathers 4 Justice“, so heißt es aus berufenem Munde, sei ein Film mit Danny DeVito in Planung.
Zurück in heimatliche Gefilde. Hier schildern in der “taz” von heute drei gut ausgebildete, extrem motivierte, aber leider arbeitslose Frauen ihre Situation. Das liest sich für mich ehrlich gesagt nicht so megaspannend, bis auf eine Passage: „Übers Arbeitsamt konnte ich an einem Business-Englisch-Kurs teilnehmen. Allerdings hat der mein gesamtes Weltbild infrage gestellt. Wir sollten in einer großen Runde über das Thema Frauen in Führungspositionen diskutieren, wir teilten uns auf in Pro und Contra. Ich saß da plötzlich mit zwei anderen Leuten auf der Pro-Seite, und alle anderen waren Contra. Und dann kamen da Argumente, ich glaub, ich habe eine Woche von nichts anderem gesprochen, Frauen sind nicht so logisch, können nicht so gut mit Zahlen umgehen, können nicht so abstrakt denken und lauter solche Dinge, wo ich mir gedacht habe, das haben wir seit Alice Schwarzer alles hinter uns gelassen. Ich hab immer gedacht, das stirbt irgendwann aus. Nein, diese Argumente sind da wie Pilze unbemerkt nachgewachsen in den Köpfen von 25- bis 35-jährigen Frauen und Männern. Da existiert auf einmal wieder ein Denken, das ist so schlimm wie zu der Zeit, als ich zehn war.“ Liegt der Grund am geringen Frauenanteil im Management also vielleicht doch auch in weiblicher Selbsthypnose und dem Verharren in uralten Denkschablonen statt in geheimen Netzwerken und Seilschaften des Patriarchats?
Dafür dass wir Männer nicht die Opfer althergebrachter Denkschablonen werden, sorgen unter anderem die Männerrechtler von Manndat, in deren Diskussionsforum sich aktuell zwei besonders interessante Postings finden. Das eine zerlegt gekonnt die momentane Skandalisierung des Phänomens Zwangsheirat, das andere weist auf den erfolgreichen Einsatz eines Flyers hin, den ich überaus gelungen finde. Einfach ein paar mal ausdrucken und auslegen – so kann auch jeder Genderama-Leser den Kampf für die Gleichberechtigung sinnvoll unterstützen.
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