Sonntag, August 21, 2005

SIND DIE „GRÜNEN“ FÜR MÄNNER NOCH WÄHLBAR?

Es ist Wahlkampf, und eigentlich sollte man in diesen Zeiten erwarten, dass Politiker versuchen, so viele Wähler wie möglich anzusprechen. Manche Politiker allerdings machen gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen lieber Stimmung: Rechtsradikale hetzen gegen Ausländer, Stoiber gegen die Ostdeutschen und die Grünen gegen Männer. Aktuell hat zum Beispiel der Väteraufbruch Schwaben eine ganze Latte Anti-Männer-Kampagnen der Grünen zusammengestellt. Analysiert man gar die Antworten grüner Politiker auf Wählerfragen im Blick auf mehr Männerrechte, wie dies wieder einmal Mitglieder von Manndat leisten, stößt man auf Verlautbarungen, bei denen dogmatisch-ideologische Überzeugung mit kompletter Unkenntnis beim Thema eine geradezu beängstigende Verbindung eingehen. In geradezu herzerfrischender Offenheit etwa entblödet sich der Grünen-Politiker Walter Altvater mit dem Eingeständnis, dass neue Informationen oder Argumente bei ihm ohnehin verlorene Liebensmühe sind: „Ich bin sehr stolz darauf in einer, wie Sie es nennen `frauendominierten´ Partei, Politik zu machen und werde mir auch künftig weder von Ihnen, noch von jemand anders erzählen lassen, dass in Wirklichkeit die Männer benachteiligt sind." Die unzweifelhaft belegbaren Benachteiligungen von Männern seien bestenfalls ein Resultat der Dialetik von Herr und Knecht, und wer Herr und wer Knecht ist, das steht für die Betonköpfe unter der Großen Vorsitzenden Claudia Roth so fest verankert in der Ideologie wie es der „logische“ Endsieg des Sozialismus noch im Zusammenbruch der DDR für Honecker und Genossen war. Mit ein bisschen marxistischer Logik kann man eben aus schwarz auch weiß machen, und wenn ein Geschlecht mit einem früheren Tod und schlechterer Bildung zu kämpfen hat, dann ist das eben, dialektisch gewendet, ein Zeichen für seine gesellschaftliche Dominanz, kommen Sie mir bloß nicht mit Argumenten! Da wundert es einen nicht, dass nach sieben Jahren Rot-Grün der Staat an die Wand gefahren ist. Dabei ist Altvater leider kein Einzelfall, sondern wohl eher symptomatisch, wie auch die Antwort eines anderen Grünen-Kandidaten belegt. Seine Argumentation gleitet gar ins Grotesk-Komische ab: „Dass wir zu wenige Männer in der Grundschule haben, ist unbestritten. Aber ich bitte Sie: Sollen Regierungen Männer zwingen, in der Grundschule zu arbeiten?“ – woraufhin der Gute wenige Sätze später als angebliches Zeichen der Benachteiligung von Frauen behauptet, dass es noch immer relaitv wenig „Hochschulprofessorinnen, Managerinnen, Frauen in weiteren Führungspositionen“ gebe. Aber ich bitte Sie, möchte man in demselben arroganten Tonfall zurückfragen, wenn es denn noch einen Sinn hätte, sollen Regierungen Frauen zwingen, in der Hochschullehre und dem Management zu arbeiten? Da wird von den grünen Jungs nicht mehr beim Schreiben nachgedacht, da werden vorgefertigte ideologische Statements rausgekotzt, und auch hier müssen neue, ideologiefremde Informationen zügig abgewehrt werden: „Männer üben deutlich mehr Gewalt zuhause aus als Frauen. Die Dunkelfeld-Untersuchungen sind mir nicht bekannt und vom Namen her schon ziemlich mysteriös.“ Im Klartext: Ich hab zwar keine Ahnung, wovon ich überhaupt rede, es interessiert mich eigentlich auch nicht besonders, aber mit um so größerem Nachdruck vertrete ich meine Auffassung. Höchste Zeit, dass die Mitglieder dieser Partei einmal zu einem so gnadenlosen Selbst-Outing gebracht wurden wie jetzt.

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