Weltgesundheitsorganisation (WHO) übernimmt Forderungen der Männerrechtsbewegung
1. In einer aktuell veröffentlichten Verlautbarung hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) maskulistische Positionen übernommen. Sich um die Gesundheit von Männern zu kümmern sei demnach "längst überfällig".
In der Verlautbarung heißt es:
Mit der Annahme von "Transforming our world: the 2030 Agenda for Sustainable Development" haben sich die Länder verpflichtet, zuerst diejenigen zu erreichen, die am weitesten zurückliegen. Um dieses Ziel jedoch zu erreichen, müssen die großen geschlechtsspezifischen Ungleichheiten beim Zugang zu Gesundheitsversorgung und bei den Gesundheitsergebnissen angegangen werden.
Weltweit haben Männer eine kürzere Lebenserwartung und eine höhere Sterblichkeitsrate als Frauen. Im Jahr 2023 lag die weltweite Lebenserwartung bei der Geburt für Männer bei 71 Jahren und für Frauen bei 76 Jahren, eine Kluft, die seit 1950 konstant geblieben ist. Die globale Sterblichkeitsrate im Jahr 2023 betrug 176 Todesfälle/1000 bei Männern und 113 Todesfälle/1000 bei Frauen.
(…) Die Reaktionen auf geschlechtsspezifische Ungleichheiten, die die Gesundheit von Männern betreffen, waren jedoch uneinheitlich und häufig polarisiert. Historisch gesehen wurde die Gesundheit von Männern von internationalen Gesundheitsorganisationen, Geldgebern und nationalen Programmen weitgehend ignoriert, eine Situation, die als systematische Vernachlässigung beschrieben wurde. Doch die Thematisierung der Gesundheit von Männern ist politisch sensibel: Diese Diskussionen wurden und werden manchmal immer noch als Verstärkung männlicher Privilegien wahrgenommen, anstatt das Recht der Männer auf Gesundheit zu verwirklichen. In den meisten nationalen Gesundheitspolitiken werden Männer immer noch nicht als gefährdete Gruppe identifiziert. Männer und Frauen werden als konkurrierende Bevölkerungsgruppen behandelt, wobei Männer angeblich weniger Aufmerksamkeit verdienen. Angesichts der Beweise für den Zugang zu Gesundheitsversorgung und die Gesundheitsergebnisse liegen Männer jedoch eindeutig am weitesten zurück.
(…) Um die Gesundheit von Männern zu verbessern, muss die globale Gesundheitsgemeinschaft beim Vorschlagen systemischer Veränderungen ehrgeiziger sein. Zukünftige Politik erfordert einen verstärkten Fokus auf die sozialen Determinanten der Gesundheit: die Bedingungen, unter denen Menschen leben, arbeiten und altern, und die Ungleichheiten, die diese Bedingungen hervorrufen.
(…) Zusätzlich zu den nationalen Politiken haben globale Gesundheitsinstitutionen und Finanzierungsagenturen einen enormen Einfluss auf Gesundheitsreaktionen, und viele setzen weiterhin Geschlecht explizit mit Frauen gleich, wie das "InterAgency Network on Women and Gender Equality der Vereinten Nationen (UN)", das "UNAIDS-Programm zur beschleunigten Länderaktion für Frauen, Mädchen, Gleichstellung der Geschlechter" und "HIV: operativer Plan und das Nachhaltige Entwicklungsziel (SDG) 5 zur Erreichung der Gleichstellung der Geschlechter und zur Stärkung aller Frauen und Mädchen". Eine Überprüfung von 37 regionalen und globalen gesundheitspolitischen Dokumenten zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit ergab, dass nur fünf von ihnen Ziele für Männer enthielten. Wenn Männer in globalen gesundheitspolitischen Dokumenten aufgenommen wurden, geschah dies häufig auf instrumentelle Weise, um die Gesundheit von Frauen zu schützen, anstatt die gesundheitlichen Bedürfnisse von Männern anzugehen.
(…) In den letzten Jahren hat es einige positive Entwicklungen gegeben: Einige Regierungen haben Politiken zur Gesundheit von Männern verabschiedet; in vielen Ländern und weltweit sind Organisationen für die Gesundheit von Männern entstanden; eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen wurde in speziellen Zeitschriften für Männergesundheit veröffentlicht; UNAIDS und die WHO haben ein zunehmendes Interesse an diesem Thema gezeigt; und es zeichnen sich Belege für bewährte Verfahren ab. Es gibt jetzt Projekte, die robust evaluiert wurden und zeigen, dass ein geschlechtsspezifischer Ansatz funktioniert, wie im Bericht „Global Action on Men’s Health Delivering men’s health“ beschrieben. Ebenso wichtig ist die Einbeziehung von Männern in andere Gesundheitspolitiken, wie sie sich auf Krebs, sexuelle Gesundheit, Fettleibigkeit und psychische Gesundheit beziehen.
Zum Beispiel konzentriert sich die nationale Suizidstrategie des Vereinigten Königreichs auf Männer, während die Europäische Kommission die Einführung von Prostatakrebs-Screening-Programmen in den Ländern der Europäischen Union (EU) empfiehlt.
Eine weitere positive Entwicklung ist, dass über 40 Länder die Impfung gegen das humane Papillomavirus für Mädchen und Jungen eingeführt haben, eine Maßnahme, die die Europäische Kommission den EU-Mitgliedstaaten empfiehlt.
Diese Entwicklungen sind ermutigend, aber es ist mehr Handeln erforderlich. Während die Regierungen auf eine universelle Gesundheitsversorgung hinarbeiten, muss die Gesundheit von Männern als ein grundlegendes Thema anerkannt werden, nicht als eine Randbemerkung. Die Beseitigung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in der Gesundheit, einschließlich derjenigen, die Männer betreffen, ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird.
2. Die linke Tageszeitung "junge welt" weist darauf hin, dass deutsche Gerichte, Staatsanwaltschaften und Jugendämter oft entgegen der Rechtslage handeln, wenn sie Kinder von streitenden Elternteilen trennen. Ein Auszug aus dem Artikel:
Deutschlands Familiengerichte stehen seit langem in der Kritik. Das hat auch mit der Gesetzes- und Ausbildungslage zu tun, also den politisch gesetzten Rahmenbedingungen. Die Gerichte handeln ständig ihrem Hauptdaseinszweck zuwider, und das auf eine besonders eklatante Weise: Sie bewirken oft direkt oder indirekt, dass ein Kind nach der Trennung seiner Eltern den Kontakt zu einem von beiden verliert. Fachleute gehen von einer jährlich fünfstelligen Zahl an betroffenen Kindern und Jugendlichen aus.
Darüber wird zwar in der Öffentlichkeit wenig geredet, aber der Missstand ist bekannt. Selbst der im Januar erschienene "Zehnte Familienbericht" der Bundesregierung hält fest: "Vergleichende Analysen auf Basis des europäischen ›Generations and Gender Survey‹ weisen darauf hin, dass Kontaktabbrüche zwischen Kind(ern) und einem Elternteil nach Trennung und Scheidung in Deutschland besonders häufig sind." Später im Bericht wird präzisiert, dass es dabei um "eine Vielzahl von Abbrüchen vor allem bei Vater-Kind-Kontakten" geht.
Hier findet man den vollständigen, umfangreichen Artikel, in dem auch der Väteraufbruch für Kinder erwähnt wird.
3. "Beratungsstellen empfehlen jungen Männern Antrag auf Kriegsdienstverweigerung" schlagzeilt heute Morgen "Die Welt".
Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerung haben nach dem Kabinettsbeschluss zum neuen Wehrdienst ihre Strategie geändert. "Seit letzter Woche empfehlen wir allen jungen Menschen – insbesondere denen, die nach dem 1. Januar 2010 geboren wurden – einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung zu stellen, da sie laut dem neuen Wehrdienstgesetz sowieso gemustert werden sollen", sagte der politische Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFGVK), Michael Schulze von Glaßer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
"Bis vor Kurzem haben wir Ungedienten – also Zivilisten, die bislang noch nichts mit der Armee zu tun hatten – empfohlen, noch keinen Verweigerungsantrag zu stellen, da sie dann zur Musterung eingeladen worden wären", so Schulze von Glaßer. So konnten sie "unter dem Radar fliegen" und würden der Armee nicht auffallen. Dies werde sich aber mit der Neuregelung ändern.
4. Im politischen Magazin CICERO beschäftigt sich die studierte Soziologin Mirjam Epstein unter der sarkastischen Überschrift "Ein Hoch auf die Viktimisierung" mit den Forderungen der SPD, sogenanntes "Catcalling" unter Strafe zu stellen. Ein Auszug:
Heute, am 1. September 2025, legte die SPD-Bundestagsfraktion nach: Vizefraktionschefin Sonja Eichwede kündigte an, verbale sexuelle Belästigung – kurz: Catcalling – ausdrücklich unter Strafe zu stellen. Bisher greift das Strafrecht nur, wenn es zu körperlichem Kontakt kommt (§ 184i StGB).
Eichwede sprach von einem überfälligen Schritt, das Strafrecht zu modernisieren. Catcalling umfasst nach dieser Vision nicht nur plumpe Zurufe, sondern auch obszöne Gesten, Beleidigungen, Nachpfeifen oder sogar langes Anstarren – fast immer von Männern gegen Frauen. Dafür sollen künftig echte rechtliche Konsequenzen drohen, beginnend mit Geldstrafen. Frankreich, die Niederlande und Portugal haben solche Gesetze bereits eingeführt, Spanien geht noch weiter und sanktioniert sogar mit Freiheitsstrafe, wenn jemand einer Frau auf der Straße nachruft. Ruft jemand dir etwas Blödes zu, rufst du die Polizei. So soll das nach dem Gerechtigkeitssinn der SPD in Zukunft laufen. Aber nur, weil die Nachbarn es machen, heißt das nicht, dass es richtig ist.
(…) Der heutige Feminismus und ähnliche Gelübde auf Minoritätenschutz betreiben die Erniedrigung menschlicher Souveränität, eine Idee, beseelt von der Aufklärung, entseelt von Poststrukturalisten als zu weiß, zu männlich. Souverän wäre es, die Belästiger einfach zu ignorieren, ihnen gar nicht so viel Bedeutung zuzugestehen. Natürlich ist das keine Frage nach Wollen und Nichtwollen. Der Verstand, das Rationale, hat keinen Anteil an den Gefühlen, die von verbaler Belästigung ausgelöst werden. Aber gerade weil dies komplett von der individuellen Kränkungsempfindlichkeit abhängt, kann es weder verrechtlicht noch politisiert werden.
Über den Gesetzesvorstoß der SPD kann man heute bei Christian Schmidt diskutieren.
5. Die Post. Einer meiner Leser ärgert sich sehr darüber, dass die Neue Zürcher Zeitung wieder einen schwachsinnigen Artikel rausgehauen hat: "Eine Wehrpflicht für Frauen ist ein Irrweg." Mein Leser hat in seiner Mail an mich die schlimmsten Passagen des Artikels herausgegriffen und kommentiert:
"Frauen zwangsweise einzuziehen, löst die Probleme der Armee nicht. Am Ende hilft die derzeitige Debatte wieder nur einem: Wladimir Putin."
Die mit Abstand dümmste vorstellbare Whataboutismus-Einleitung. Der Artikel kommt auch im weiteren Text nicht mehr drauf zurück, warum sich Putin darüber freuen sollte.
"Gibt es eine Massenbewegung von Frauen, die verlangen, zum Militärdienst gezwungen zu werden?"
Gibt es denn eine Massenbewegung von Männern?
(Wehr-)Pflicht heißt, daß es auf den individuellen Willen des Einzelnen nicht ankommt, weil Zwang. Wenn es eine Massenbewegung an Freiwilligen gäbe, bräuchte es keinen Zwang.
"Wer Letztere [Frauen] mit einer Wehrpflicht zwangsbeglücken will, riskiert also, sie in ihrer grossen Mehrheit zu bevormunden."
Genau das macht eine Pflicht. Es interessiert den Staat nicht, ob die Einzelne will oder nicht. Genau das ist die Bevormundung, die sie Männer ganz selbstverständlich aussetzen will.
Und dann kommt noch das ewige Argument, daß Frauen ja Kinder kriegen. Sie kriegen ihre eigenen Kinder, aus eigener souveräner Entscheidung, passend zur Lebenssituation. Das ist keine "Mehrfachbelastung", sondern Selbstverwirklichung.
Ganz ehrlich: Da ist die menschenverachtende Nazi-Logik in ihrem völkischem Zynismus ehrlicher, daß die Frauen vor allen Gefahren verschont werden sollten, um für Volk und Nation möglichst viele Kinder zu bekommen, als dieses heuchlerische Geschwurbel.
Vergangenes Jahr sind meines Wissens nach mehrere Mitglieder aus der Redaktion der Bildzeitung der Neuen Zürcher Zeitung zugewandert. Ich erkläre mir den inhaltlichen Absturz dieses Blattes insgesamt vor allem dadurch. Autorin speziell dieses Artikels ist allerdings Susanne Gaschke, die von der "Welt" zur NZZ wechselte.
Bei der "Bild", fragt Lisa Windolph aktuell beim Thema Wehrpflicht: "Wo bleibt die Gleichberechtigung?" Allerdings wählt sie für ihren Artikel eine etwas eigentümliche feministische Perspektive: "Der Staat sendet die Botschaft aus: Männer sind ihm deutlich wichtiger als Frauen. Im 21. Jahrhundert wirklich völlig daneben!" Ob der Staat wirklich signalisiert, dass ihm Männer wichtiger sind, wenn er sie an die Front schickt, ist doch arg zweifelhaft.
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