Freitag, März 21, 2025

"Männerproblem auf der Straße: Das Auto ist ein Werkzeug, um das Patriarchat am Leben zu halten"

1. Bei ihrer endlosen Hetze gegen Männer haben die Leute von Spiegel-Online Boris von Heesen ausgegraben, den wir noch von seinem Buch "Was Männer kosten" kennen und der auch diesmal wieder die gewünschten Stichworte gibt:

"Viele Männer rasen auch innerorts, sie sind manchmal 70 Kilometer pro Stunde zu schnell. Sie fahren im Schnitt dichter auf und nötigen andere Verkehrsteilnehmer viel häufiger als Frauen. Gleichzeitig versuchen sie häufiger, Kontrollsysteme auszutricksen. Blitzer-Apps, die in Deutschland verboten sind, werden etwa zu 92 Prozent von Männern eingesetzt."


Im Verlauf des Artikels wird so in gewohnter Routine ein Ressentiment nach dem anderen abgespult. Wenn man mit der Lektüre fertig ist, fragt man sich unweigerlich, warum man Männern überhaupt noch den Führerschein gibt. Dabei dient der Beitrag vor allem als Werbeträger für von Heesens aktuelles Buch "Mann am Steuer". Wer unsere Medien kennt, weiß, dass man noch mit einiger weiterer Reklame dieser Art rechnen darf. Damit wird Buchautoren erneut die Botschaft gesendet: Nur wenn eure Veröffentlichungen ähnlich vor Ressentiment triefen, erhaltet ihr die Aufmerksamkeit, die für ihre Vermarktung nötig ist.

Würde ein Medium so mit dem Thema "Zuwanderer" verfahren, würde man es problemlos zum rechten Rand zählen. Geht es aber gegen Männer, sind alle Schleusen offen. Von Heesen spielt hier regelmäßig die Rolle des türkischen Kronzeugen, der begeistert bestätigt, das wirklich alle (anderen) Türken Mangelware wären. Was mit jemandem passiert sein muss, damit er sich dermaßen aufführt, kann ich bis heute nicht nachvollziehen.

Währenddessen bleibt die Mehrheit der Männer gefangen im Spannnungsfeld zwischen zwei gleichermaßen polarisierenden Extremen: Auf der einen Seite Typen wie Boris von Heesen, auf der anderen Seite Typen wie Andrew Tate. Diese übergroße Mehrheit der Männer hat in der Geschlechterdebatte, wie sie in unseren Leitmedien geführt wird, kaum eine Stimme, denn in diesen Medien zählen als Geschäftsmodell allein Polarisierungen und Konflikte auf Teufel komm raus



2. Liegt es vielleicht auch an dieser sorgsam gepflegten Kultur des Hasses, wenn Hilfreufe von Männern in der Politik regelmäßig versanden? So ging es offenbar auch den Häftlingen im Männergefängnis Gablingen, deren Leiden vom zuständigen Ministerium ignoriert worden sein soll:

Am 18. Oktober 2023 erreicht eine Mail das bayerische Justizministerium. Die damalige Ärztin der JVA Gablingen berichtet von menschenunwürdigen Zuständen in dem Gefängnis. Von Häftlingen, die nackt und ohne Grund in den sogenannten "besonders gesicherten Hafträumen" (bgH) eingesperrt würden. Doch nun zeigt sich: Das Schreiben der Ärztin war nicht der einzige Hinweis, und auch nicht der Erste: Etliche Häftlinge hatten sich ans Justizministerium gewandt. Teils mit schwerwiegenden Vorwürfen.

Im Mai 2023, also rund fünf Monate vor der Mail der Ärztin, geht im Justizministerium eine erste Beschwerde ein. Abgeschickt haben sie die Eltern eines Häftlings der JVA Gablingen. Sie beklagen, dass ihr Sohn nackt in einer der Spezialzellen eingesperrt wurde. Dort habe er "keine Nahrung" erhalten, so das Ministerium auf Nachfragen des BR. Auch eine Matratze und eine Decke hatte der Gefangene offenbar nicht. Der Raum sei "ohne jegliche Einrichtung" gewesen. Zwei Wochen saß der Mann in der bgH-Zelle ein, bestätigt das Ministerium dem BR.

Eine weitere Beschwerde wurde von gleich 31 Häftlingen unterzeichnet. Sie erreicht das Ministerium nur fünf Tage nach der Mail der Ärztin. Die Vorwürfe: Briefe, in denen etwas über die JVA steht, würden nicht versendet. Wer sich beschwert, werde in den "Bunker", die "Absonderung" oder den Arrest geschickt, schreiben die Gefangenen ans Ministerium. Und wie bei der Gefängnisärztin richten sich die Vorwürfe vor allem gegen eine Person: die damalige stellvertretende Leiterin der JVA.


Hier geht es weiter.



3. Das populärwissenschaftliche Magazin Psychology Today beschäftigt sich mit dem Mangel an männlichen Therapeuten. Ein Auszug:

Callahan et al. (2018) berichteten, dass im Vergleich zur Gesamtbevölkerung der USA

* weibliche Doktoranden der Psychologie "weit überrepräsentiert" sind (78 Prozent vs. 49 Prozent)

* Studierende, die sich als transgender identifizieren, normal vertreten sind (.006 Prozent vs. .003 Prozent)

* Studierende, die sich als männlich identifizieren, deutlich unterrepräsentiert sind (22 Prozent gegenüber 51 Prozent).

An diesem Ungleichgewicht wird sich wohl kaum etwas ändern, da die American Psychological Association offensichtlich keine Anstrengungen unternimmt, um mehr Männer für Graduiertenprogramme in klinischer Psychologie zu rekrutieren und zu halten.

(…) Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die größte Diskrepanz in der Repräsentation von klinischen Psychologen in der Gesamtbevölkerung die Kluft zwischen Männern und Frauen ist. Daher scheint eine verstärkte Ausbildung von Therapeuten in der Psychologie des Mannes (z. B. Liddon & Barry, 2021) gerechtfertigt zu sein. (…) Leider scheint dies nicht auf dem Radar der klinischen Psychologieausbildung zu sein. Bei der Durchsicht der von der APA-Division für klinische Psychologie aufgezeichneten CE-Webinare und der CE-Workshops des APA-Kongresses 2025 habe ich festgestellt, dass es keine Fortbildungsmöglichkeiten gibt, die sich auf die Arbeit mit cisgeschlechtlichen Männern konzentrieren. Ausgehend von den angegebenen Titeln schien es Seminare zu geben, die sich auf die Anpassung der evidenzbasierten Behandlung an Personen unterschiedlicher Ethnien, Kulturen und Altersgruppen (Kinder, Jugendliche, ältere Erwachsene) sowie an Transgender, Homosexuelle und Frauen konzentrierten - aber keines, das sich ausschließlich auf Männer konzentrierte.

(…) Darüber hinaus wurde die Leitlinie dafür kritisiert, dass sie das Wesen der traditionellen Männlichkeit pauschal verunglimpft: "Traditionelle Männlichkeit - gekennzeichnet durch Stoizismus, Wettbewerbsfähigkeit, Dominanz und Aggression - ist im Großen und Ganzen schädlich" (Pappas, 2019), ohne die potenziellen Vorteile einiger dieser Eigenschaften (z. B. Stoizismus, Wettbewerbsfähigkeit, Selbstvertrauen) wirklich hervorzuheben, insbesondere wenn sie auf einem angemessenen Niveau gezeigt werden, vermutlich, weil sie nicht mit den aktuellen soziopolitischen Ideologien übereinstimmen, die die Psychologie beherrschen (siehe Ferguson 2023 für eine detaillierte Kritik). In gewisser Weise legen diese Leitlinien nahe, dass Männlichkeit dekonstruiert werden sollte.


Das ist natürlich genau jene unselige Denkweise, die die Boris von Heesens dieser Welt hervorbringt. Die Folgen davon können verheerend sein. Psychology Today nennt hier unter anderem das "Missverstehen oder Ignorieren von Männerproblemen" sowie die "negative Stereotypisierung von Männern (oder männlichen Eigenschaften), die sich in Therapie begeben."

Dies kann dazu führen, dass Männer vorzeitig aus der Therapie aussteigen - oder überhaupt keine Therapie mehr machen. Eine mögliche negative Auswirkung des zunehmenden Missverhältnisses zwischen Frauen und Männern in diesem Bereich besteht darin, dass den Männern unbewusst die Botschaft vermittelt wird, dass Emotionen und Therapie etwas für Frauen sind. Das kann das notwendige hilfesuchende Verhalten bei Männern verhindern.




4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Ein weiteres Beispiel dazu, wie in den Medien subtil an dem Bild gearbeitet wird, dass es besonders schlimm sei, wenn Frauen betroffen sind, also die besseren Menschen Opfer werden.

Heute schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland, wie "zwei unbeteiligte Frauen" bei einem illegalen Autorennen zu Tode kommen.

Warum heißt es nicht einfach "zwei Unbeteiligte sterben bei ..."? Im Artikel erfährt man dann noch, dass es zwei junge Frauen waren.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei zwei jungen Männern als Opfer entweder nicht darüber berichtet worden wäre (das RND ist ein überregionales Medium, keine Lokalzeitung) oder aber tatsächlich "zwei Unbeteiligte" geschrieben worden wäre.

Die Täter sind männlich. Damit kann man natürlich sehr schön dass Narrativ von den besseren Menschen als Opfer unkontrollierter männlicher Toxizität anheizen.




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