Süddeutsche Zeitung: "Habt Mitleid mit den Männern!"
1.
Frauen werden in der medizinischen Versorgung diskriminiert, heißt es oft. Aber viele Krankheiten treffen Männer härter. Zeit, auch ihre Probleme ernst zu nehmen.
Hier geht es weiter mit dem Artikel der Süddeutschen Zeitung. Ein Auszug:
Frauen haben es immerhin geschafft, für einen Teil ihrer gesundheitlichen Benachteiligungen beträchtliche Aufmerksamkeit zu erzeugen. So wird beispielsweise immer wieder thematisiert, dass Herzinfarkte bei ihnen oft zu spät erkannt werden, weil die Symptome der weiblichen Herzen sich von denen der Männer unterscheiden, die noch immer ganz selbstverständlich als die Norm gelten. Ja, das ist ein Problem und wird zu Recht benannt.
Doch was ist mit dem Fakt, dass Männer insgesamt sehr viel mehr Lebenszeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verlieren als Frauen? Löst das bei irgendjemandem mehr als ein bedauerndes "Tja" aus? Es werde schon so lange hingenommen, dass Männer früher sterben als Frauen, dass dies mittlerweile fast als natürliches Phänomen erscheine, schrieben WHO-Experten bereits vor Jahren sehr treffend.
Und dies ist tragisch. Denn natürlich ist die schlechtere Gesundheit von Männern nicht allein naturgegeben. Das zeigt sich beispielsweise in der traurigen Tatsache, dass Männer in Europa mehr als dreimal häufiger Suizid begehen als Frauen. Oft liegen Depressionen zugrunde - eine Krankheit, für die es prinzipiell Hilfe gibt.
Dass es eine politische Bewegung gibt, die dieses Missverhältnis seit Jahrzehnten anspricht und sich dafür einsetzt, es endlich zu beheben, erfahren die Leser der Süddeutschen natürlich nicht. Immerhin aber wird unser gesellschaftliches Klima angesprochen, das dafür sorgt, dass sowohl diese Probleme als auch diese Bewegung in den Leitmedien weitgehend unsichtbar bleiben:
Denn eine Gesellschaft, die den alten weißen Mann lediglich als verachtenswertes Symbol für übermäßige Privilegien betrachtet, übersieht allzu leicht, was dieser Mann eben auch ist: ein verletzlicher, von Krankheit und zu frühem Tod bedrohter Mensch.
2. Durch die Aufhebung des Urteils gegen Harvey Weinstein habe sich für MeToo in Deutschland nichts geändert, befindet der ehemalige Bundesrichter Thomas Fischer auf Spiegel-Online und widerspricht damit aufgeregten Artikel von "Spiegel" und "taz".
3. Die EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling (Grüne) darf nicht mehr verbreiten, dass eine ihrer einst besten Freundinnen von deren Ehemann verprügelt werde. Aber ihr werden noch weitere Lügen vorgeworfen:
So soll sie über einen Journalisten behauptet haben, er habe sie belästigt. Das Medienunternehmen habe demnach Alarm geschlagen und eine Untersuchung eingeleitet, der Job des Redakteurs schien in Gefahr. Als dann der Journalist seine Chats mit Schilling offengelegt habe, sei klar gewesen, dass der Mann sich nichts zuschulden habe kommen lassen. In einem anderen Fall soll Schilling eine Affäre mit einem anderen Journalisten erfunden haben – dieser erwog demnach zu klagen, weil er um seinen Ruf fürchtete.
4. Die CDU-Politikerin Kristina Schröder kritisiert, dass die Wehrpflicht nach einer Wiedereinführung auch für Frauen gelten solle: "Was ist mit körperlicher Unterlegenheit, Verletztlichkeit?Und Frauen leisten Schwangerschaft, warum muss es auch noch Wehrpflicht sein?"
5. Muss die Vorhaut wirklich weg? fragt der SWR in einem halbstündigen Audio-Beitrag über die medizinische Beschneidung von Jungen.
6.
Väter in Elternzeit? Längst normal, oder? Wir haben bei fünf Vätern nachgefragt. Sie erzählten uns, wie sie sich entschieden haben, wie sie den Alltag mit Kind meisterten, was ihre Arbeitskolleg:innen sagten und ob sie es nochmal so machen würden.
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