Vermischtes vom 20. September 2016
1. In einem aktuellen Blogbeitrag knüpft der Väterrechtler Franz-Jörg Krieg an das dominierende Genderama-Thema der letzten Woche an: das Versagen staatlicher Instanzen, wenn es um häusliche Gewalt gegen Männer geht. Ein Auszug:
Obwohl wissenschaftlich und empirisch die Gewaltbereitschaft von Frauen und deren Hang zur gewaltorientierten Lösung von Konflikten als nicht geringer als bei Männern bewertet wird, wird im politisch korrekten Kontext ausschließlich von männlicher Täterschaft und weiblichem Opfertum ausgegangen. Alle öffentlich genannten Zahlen sind in diesem Zusammenhang ideologisch motiviert und werden der realen Situation nicht gerecht.
Die Polizei ist ausschließlich profeministisch durch entsprechende Organisationen und Personen "weitergebildet" und geht immer von einem männlichen Täter aus, was in der Konfrontation mit einer realen Situation eine realistische Einschätzung schon im Ansatz verhindert. Und selbst wenn im Einzelfall klar werden sollte, dass die Gewalt von der Mutter des Kleinkindes ausging, wird aus rein praktischen Erwägungen der Vater der Wohnung verwiesen, weil die Mutter die Kontinuität der Versorgung des Kindes zuhause weiterhin sicherstellt und der Vater zum Verdienen des gemeinsam verbrauchten Geldes eh das Haus verlassen muss.
Frauenförderposteninhaberinnen, ganz besonders Frauenbeauftragte, meinen aber immer, durch die Platzverweiszahlen ein Abbild der Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft zur Hand zu haben und scheuen sich auch nicht, diesen Kurzschluss in den Medien öffentlich zu präsentieren. In Karlsruhe führte dies dazu, dass nachgewiesen wurde, dass die Gewaltbereitschaft von Karlsruher Männern einen bedrohlichen Weltspitzenplatz einnimmt, weil der Anteil gewalttätiger Männer in Karlsruhe um das Tausendfache höher liegt als bei Karlsruher Frauen. Die Karlsruher Frauenszene war nicht in der Lage, zu erkennen, dass diese Annahme nicht beweist, wie gewalttätig Karlsruher Männer sind, sondern allein, wie dämlich die Beweisführung ist.
Die Staatsanwaltschaften sehen es flächendeckend als ihre vornehmste Aufgabe an, Mütter davor zu bewahren, aus dem Familienrecht ins Strafrecht rüberwandern zu müssen. Allein aus diesem Grund sind auch gröbste Kindesmisshandlungen und Gewalttaten von Müttern gegen Väter wie Kindesentziehung, Missachtung des Sorgerechts und Umgangsboykott nicht strafrechtlich relevant. Selbst diejenigen Straftaten, die als Delikte im Strafgesetzbuch aufgeführt sind, wie Vortäuschen einer Straftat und Kindesentziehung mit List, die erfahrungsgemäß immer wieder von Müttern verübt werden, müssen von diesen nie verantwortet werden, weil Staatsanwaltschaften Mütter wie Kinder oder Behinderte als nicht strafrechtlich verantwortlich behandeln. Während sie Väter auch ohne unzureichende Begründung vor den Strafrichter zerren, meinen sie immer, dass Mütter entweder keine strafrechtlich relevante Tat begangen hätten oder dass deren Verfolgung nicht von öffentlichem Interesse sei.
Kein Wunder, dass sie damit eklatant zur Kaschierung weiblicher Täterinnenschaft beitragen.
Fast alle öffentlich geförderten Beratungsorganisationen bedienen die politisch korrekte Doktrin von der alleinigen männlichen Täterschaft. Sich von diesen als von weiblicher Gewalt betroffener Vater beraten zu lassen, würde so viel bedeuten, als wolle man von der Frauenministerin verlangen, sich auch als Männerministerin bezeichnen lassen zu wollen.
Währenddessen versucht das Bundesforum Männer, einerseits weiter auf Zeit zu spielen, und fordert nach 35 Jahren der Forschung über männliche Opfer häuslicher Gewalt, die das Bundesforum kaum zur Kenntnis genommen hat, "mehr Forschung" und klagt über"stereotype Bilder von Männern als Gewaltopfer". Andererseits beginnt der ständige Druck von uns bösen Männerrechtlern doch allmählich zu wirken, und selbst dem Bundesforum zufolge müsse "eine bundesweite Beratungs- und Hilfestruktur für betroffene Männer in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen, Gewaltbetroffenheiten und Krisen auf- und ausgebaut werden". Das fordere ich seit 15 Jahren. Als ich diese Forderung aber noch letztes Jahr vor einem Ausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags erhob, gab es seitens des ebenfalls anwesenden Vorsitzenden des Bundesforums keine Unterstützung sondern Gegenwind. (Ein entsprechender FDP-Antrag wurde dann auch mit den Stimmen von Rot, Grün und Orange abgelehnt.) Hier bahnt sich im Bundesforum also womöglich eine Kehrtwende an, die es ohne kontinuierlichen maskulistischen Druck nie gegeben hätte.
Gestern Abend berichtete MDR Kultur über die erste Männerschutzwohnung in Mitteldeutschland. Tristan Rosenkranz und Gleichmaß e.V. werden in dem Beitrag erwähnt.
2. Themawechsel: Die Edition F berichtet, wie zwei Frauen sich als Callgirls das Studium finanziert haben und warum sie bis heute bei dem Job geblieben sind: "99 Prozent der Männer haben mich respektiert und waren mir dankbar", berichtet eine von ihnen.
3. Der Trend des Marvel-Comic-Verlags, bekannte Superhelden durch Frauen zu ersetzen, schreitet voran. Nach Thor werden demnächst auch die Helden der Serien "Iron Man", "Hulk" und "Hawkeye" weiblich sein.
4. Die Publizistin Kira Davis ist komplett verwirrt, wie mittlerweile eigentlich die politisch korrekte Haltung gegenüber dem primären männlichen Geschlechtsorgan aussieht: "Modern feminism has become such a hodgepodge of beliefs and activism, I can hardly make out anymore how we’re supposed to feel about penises these days." Der Artikel ist in Gänze lesenswert.
5. Im US-Bundesstaat Arizona kann man inzwischen als Missbrauchstäter gelten, wenn man seinem Baby die Windeln wechselt.
6. Der Kampf gegen sexuelle Übergriffe schreitet in den USA voran. So lässt die kalifornische Universität Berkeley Studenten inzwischen Verträge unterzeichnen, dass sie mit keinem Klassenkameraden anbändeln werden:
The class contract (...) specifies that doing so would create an unsafe and potentially chilling environment, and violate the class’s guarantee of "mutual trust and respect." The student instructors (...) also say all that intra-class sex could ruin the class’s reputation.
The contract is so airtight, it requires students to report even thinking about another classmate in a sexual way: "This includes any disclosure of the desire to hook-up to a classmate or facilitator," the clause reads. Since these are college students, that probably happens quite a lot.
7. An einer anderen US-amerikanischen Universität gilt es inzwischen als Mikroaggression, wenn man Überraschung zeigt. Der Autor des Artikels kommentiert: "Thoughtful conservatives wonder how an ideologically unsound, anti-free trade, anti-entitlement-reform, anti-NATO, vulgar loudmouth buffoon like Trump could have become so popular with rightists. This is why."
8. Ein Autor des geschlechterpolitischen Blogs "Shedding of the Ego" kommentiert den Umstand, dass Donald Trump bei seinen Plänen zum Mutterschaftsurlaub die Väter außen vor lässt:
you heard right folks, the conservative candidate, the one who is supposed to roll back all of the gynocentrism in government that is supposedly 100% the fault of liberals and liberals only is going to tax MEN to provide women with a benefit that men will not be able to gain access to.
Men will carry the burden, women will enjoy the privilege. Can some one direct me to where the fingerprints of the globalist cultural marxists are on this one?
Fear not however, the mental gymnastics will be jumped, his supporters will say that trump "has to do this if he wants to get elected" or some other such bullshit, or they’ll just default to saying Hillary is worse, as though it matters at this point.
Andere Medien, die beklagen, dass Trump Männer diskriminiere, sind das Magazin Fortune, die Eltern-Community Scary Mommy und die Washington Post.
9. Der konservativ-libertäre Feminismuskritiker und Donald-Trump-Fan Milo Yiannopolous erklärt, warum er Genitalverstümmelung bei Jungen für eine gute Idee hält.
10. Für den britischen Guardian ist die Flüchtlingskrise ein feministisches Thema, weil unter den Notleidenden auch viele Frauen sind. Nach derselben Logik wäre die Flüchtlingskrise auch ein maskulistisches Thema.
11. Jeannette Hagen wurde in der männerpolitischen Szene vor allem durch ihr hochgelobtes Buch Die verletzte Tochter bekannt, worin sie das Problem der Vaterentbehrung behandelt. Inzwischen ist sie Mitglied des Fachbeirats der von Genderama unterstützten Initiative Gleichmaß e.V.. Auch ihr aktuell erscheinendes Buch Die leblose Gesellschaft hat das Potential, eine wichtige Debatte voran zu bringen.
Das Buch behandelt ein bemerkenswertes Phänomen der Gegenwart: Während es Deutschland und den Deutschen so gut geht wie seit 25 Jahren nicht mehr und selbst nach der Aufnahme von einer Million Flüchtlingen im letzten Jahr keiner von uns deshalb auch nur eine Bratwurst weniger essen musste, werden wir kontinuierlich mit Texten bombardiert, die den Eindruck erwecken, dass unser Land nach der Aufnahme dieser Menschen vor dem Zusammenbruch stehe. Welches emotionale Problem verbirgt sich hinter der enormen Feindseligkeit und der mangelnden Empathie, sobald es um Menschen geht, die Folter und Bürgerkrieg entkommen sind? Warum werden Bürger, die statt hämische Beiträge zu bloggen, sich für eine möglichst schnelle Integration der Flüchtlinge engagieren, als Psychotiker mit einem narzisstischen Helfersyndrom verunglimpft? Warum werden ehrenamtliche Flüchtlingshelfer von Rechten so massiv angepöbelt, dass sie sich schließlich von dieser Aufgabe zurückziehen? Und warum lassen sich so viele Menschen von dieser medialen Stimmungsmache zwischen "Cicero" und "Junger Freiheit" einfangen, in der Menschlichkeit als Störung erscheint, die die deutsche Nation zu schwächen droht?
Im Klappentext von Die leblose Gesellschaft heißt es zu diesem Thema:
Tagtäglich konfrontieren uns die Medien mit dem Leid und der Not der Flüchtlinge: Wir sehen verzweifelte Eltern und Kinder, die ihr Leben auf dem Mittelmeer riskieren. Gestrandete Menschen, die nach der Schließung der Balkanroute wochenlang in Schlamm und Dreck an Europas Grenzzäunen ausharren. Doch anstatt Mitgefühl zu demonstrieren, zu handeln und zu helfen, schauen viele Menschen einfach weg. Sie schneiden sich von ihren Emotionen ab – und halten damit das Elend konsequent aus ihren Wohnzimmern fern.
In ihrem aufrüttelnden Buch geht Jeannette Hagen der Frage nach, warum sich so viele Menschen in unserem Land nicht mehr von dem Leid der Flüchtlinge berühren lassen und stattdessen mit Angst, Aggression und Abwehr reagieren. Dabei blickt die Autorin, die als systemischer Coach tätig ist, unter anderem auf die bis heute nicht vollzogene Aussöhnung mit unserer nationalsozialistischen Vergangenheit und erklärt die immer wiederkehrenden Wirkmechanismen von abgespaltenen Gefühlen. Aber Jeannette Hagen zeigt auch: In der gegenwärtigen Situation liegen große Chancen, wenn wir bereit sind, Visionen zuzulassen und menschlich zu handeln.
Das Buch erscheint im Europa-Verlag, der es mit folgenden Sätzen vorstellt:
Angekündigt als Debatten-Buch, verspricht es doch vielmehr als das. Leser, die sich für Empathie, Gesellschaftsfragen, den Umgang mit verdrängten oder unterdrückten Emotionen interessieren, werden auf ihre Kosten kommen. Darüber hinaus erfahren wir, was die aktuelle Stimmungslage im Land mit unserem über Generationen entwickelten Gefühlshaushalt zu tun hat - und wie jeder Einzelne Wege findet, um an seinem Mitgefühl zu arbeiten.
Jeannette Hagen war als Journalistin nicht nur im griechischen Idomeni und auf Lesbos unterwegs - sie verfolgt gesellschaftliche Debatten wie die Flüchtlingsthematik mit klugem Auge und geschärfter Feder nicht von Schreibtisch, sondern dort, wo die Geschichten entstehen und Schicksale greifbar sind. Diese Frau weiß - anders als viele grau-schlaue Herren der Theoriefraktion - wirklich, wovon sie spricht.
Nein, es ist kein weichgezeichnetes Gefühlsduselei-Buch. Es geht ans Eingemachte. Warum lassen sich Menschen von polarisierender Sprache einfangen? Warum hören wir einander so wenig zu? Sind vielen von uns die Millionen von leidenden Menschen so egal, dass wir sie einfach gedanklich wegdrücken? Warum tun wir das?
Jeannette Hagen engagiert sich auch selbst in der Flüchtlingshilfe auf Lesbos und in Idomeni. Ein Interview mit ihr findet man hier.
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