Vermischtes vom 1. März 2016
1. Die Fraktion der FDP im Landtag Nordrhein-Westfalens – namentlich Christian Lindner, Christof Rasche und Susanne Schneider – brachten am 23. Februar den Antrag Gleichstellungspolitik an die Wirklichkeit anpassen – Männer auch bei der Novelle des Landesgleichstellungsgesetzes gleichberechtigen ein. In diesem Antrag heißt es:
Gleichstellung ist als Gewährleistung von Gleichberechtigung für Männer und Frauen zu verstehen. Ein Verständnis des einheitlichen Regelungskomplexes von Art. 3 Abs. 2 und 3 GG als reines Frauengrundrecht widerspräche (...) dem Willen des Verfassungsgebers und der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes. (...) Deshalb kann Gleichstellung sich nicht mehr in ausschließlich Frauen zugeschriebenen Angelegenheiten erschöpfen. Vielmehr muss sie dann auch Belange von Männern umfassen, soweit für diese Nachteile bestehen.
(...) Der Landtag fordert die Landesregierung auf,
1. anzuerkennen, dass die Gleichstellungspolitik sich weiterentwickelt hat und die Geschlechtergerechtigkeit mit einer Chancengleichheit von Frauen und Männern im Vordergrund steht,
2. anzuerkennen, dass Gleichstellung als Gewährleistung von Gleichberechtigung für Männer und Frauen zu verstehen ist und auch zur Erhöhung der Qualität des Verwaltungshandelns beitragen kann,
3. im Rahmen der geplanten Novelle des Landesgleichstellungsgesetzes das Amt der Gleichstellungsbeauftragte oder des Gleichstellungsbeauftragten mit geschlechtsübergreifenden Aufgaben anzureichern, um eine tatsächliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen zu ermöglichen,
4. im Rahmen der geplanten Novelle des Landesgleichstellungsgesetzes Männer als Bewerber für das Amt des/der Gleichstellungsbeauftragten zuzulassen und
5. zu prüfen, ob im Rahmen der geplanten Novelle des Landesgleichstellungsgesetzes für die Bestellung der/des Gleichstellungsbeauftragten ein Wahlrecht für alle Bediensteten in allen öffentlichen Einrichtungen und Gebietskörperschaften gewährt werden kann.
2. Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung sprach sich US-Vizepräsident Joe Biden auch für den Schutz von Männern vor sexueller Gewalt aus:
"Too many women and men… are still victims of sexual abuse," Joe Biden said, after receiving a raucous standing ovation. (...) "We must and can change the culture so that no abused woman or man like the survivors you will see tonight ever feel like they have to ask themselves, ‘What did I do?"” he continued. "They did nothing wrong."
Bidens Auftritt wurde allerdings dadurch getrübt, dass direkt danach Lady Gaga ihre Titelmusik aus dem Dokumentarfilm "The Hunting Ground" vortrug, dem vorgeworfen war, auf der Grundlage verzerrender Statistiken Panik vor einer "Rape Culture" an US-amerikanischen Hochschulen zu schüren. Allerdings, argumentiert das liberale Magazin Reason, dürfte das den Film nicht davor bewahren, verdientermaßen der Vergessenheit anheim zu fallen. Die Preisverleiher ignorierten den Film jedenfalls komplett. Zuvor hatten Kritiker befürchtet, der Film könne wegen seines Titelsongs einen Preis erhalten, um dann trotz seines absurden Inhalts als "oscargekrönter" Film präsentiert zu werden.
3. Mehrere Zeitungen, darunter die "Mopo", berichten über einen "Sex-Flop" in München:
Die 18-Jährige schien von der sexuellen Leistung ihres One-Night-Stands (...) alles andere als überwältigt gewesen zu sein und rastete richtig aus. Sie bewarf ihn mit Gegenständen, kratzte ihn massiv am Hals und biss ihn neben die Brustwarze und an diversen anderen Körperstellen. Schließlich begann sie sogar, den Jungen zu würgen.
Nun ermittelt die Polizei sowohl gegen die Täterin als auch gegen ihr Opfer, das sich schließlich zu wehren versuchte, wegen Körperverletzung. Die "Mopo" urteilt abschließend:
Von nun an sollte der junge Mann vielleicht etwas länger darüber nachdenken, wen er mit nach Hause nimmt oder sich beim nächsten Mal einfach ein bisschen mehr anstrengen.
Ich stelle mir gerade denselben Kommentar vor, wenn sich bei diesem "Sex-Flop" ein Mann gegenüber einem weiblichen Aufriss so wie diese Frau verhalten hätte ...
4. "Drei Mädchen sind in Kiel von rund 30 Männern verfolgt und belästigt worden" - so oder ähnlich berichteten in den vergangenen Tagen mehrere Medien. Jetzt zeigt sich: Dieser Vorfall hat so womöglich nicht stattgefunden. Zeugen widersprechen den Vorwürfen und berichten von lediglich zwei Afghanen, die "einen auf dicke Hose" gemacht hätten. Die Polizei schwächte ihren Bericht bereits ab. Fotos und Videos, von deren Vorliegen die Beamten zuvor als Tatsache berichtet hatten, gibt es bislang nicht.
5. In der Werbung ist nach wie vor fragwürdig, was als "Sexismus" betrachtet wird und was nicht.
6. Die "Mädchenmannschaft" bringt uns bei, Feminismus sprechen zu lernen. Auch wenn Sie die vorgestellte Methode absurd finden, sollten Sie daran denken: Der Unter_strich und das Gender*sternchen setzen sich, mit den Grünen als Vorkämpfern, in geschriebenen Texten gerade immer mehr durch – ob wir es nun absurd finden oder nicht.
7. Off-topic: Gut vergeigt, Österreich!
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