Freitag, April 03, 2015

Ist Genie männlich?

An dieser Stelle möchte ich gerne eine News nachreichen, die ich eine Zeitlang liegen gelassen hatte: Vor zwei Wochen lautete die Titelgeschichte der "Zeit", verfasst von Jens Jessen, Ist Genie männlich?. Hier einige Auszüge daraus:

Gilt Genie noch immer bevorzugt als männlich? Oder ist das nur die larmoyante Ausrede von Frauen, die vor der einsamen Arbeit am wissenschaftlichen oder künstlerischen Werk lieber ins gesellige Leben, in Liebe und Familie flüchten?

(...) Könnte es sein, dass die einstigen Verbote weiblicher Selbstentfaltung in der Erinnerung überlebt haben? Die Verbote gelten nicht mehr, aber viele Frauen verhalten sich, als wirkten sie noch: Sie fürchten das offene Wort, obwohl sie es führen könnten. Sie scheuen den Konflikt, auch wenn sie ihn für sich entscheiden würden. Sie fürchten die Einsamkeit der kreativen Arbeit, obgleich niemand sie an durchwachten Nächten, an Kaffee- und Tabakexzessen hindert. Sie bilden sich ein, von Kinderwindeln stärker angezogen zu werden als von mathematischen Gleichungen – oder huldigen dem abstrakten Glanz der Gleichungen nur mit schlechtem Gewissen, weil sie glauben, die Gesellschaft missbillige den intellektuellen Exzess bei Frauen noch immer.

(...) Jede Frau kann für sich selbst formulieren, was sie will und sich traut. Sie sollte es allerdings auch tun! Und nicht ängstlich darauf warten, ob irgendwo ein Rest alter Ressentiments auftaucht, dem man die eigene Mutlosigkeit anlasten könnte.


Das Blog Meinungen und Deinungen reagierte auf den Artikel mit folgendem Kommentar:

So ähnlich kommt mir das Erklärungsmodell des Feminismus vor: Rape Culture, Mikroagressionen, patriarchale Dividende und was noch für unsinnige Konstrukte, nur um bloß nicht der revolutionären Idee ins Auge schauen zu müssen, dass Männer und Frauen vielleicht doch statistisch gesehen deutlich verschieden sind.

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