Vom Aufstieg der Selbstmit-Leid-Medien
Der liberale Publizist Matthias Heitmann kommentiert in einem aktuellen Beitrag die aktuelle Angst vieler Journalisten vor ihren Lesern:
Medien zeigen nicht nur eine wachsende Bereitschaft, die eigenen inhaltlichen Spielräume einer vermeintlich größeren Sicherheit zu opfern, die sie sich "von oben", also von der Politik erhoffen. Zugleich reagieren sie aber zunehmend dünnhäutig auf Kritik "von unten", also von den Lesern. (...) Heute (...) gefallen sich große Teile der zunehmend eingeebneten Medienwelt in Selbstmitleid, zeigen sich schockiert angesichts der Ablehnung, die sie gelegentlich erfahren, und küren beleidigt und eingeschnappt – quasi zur Bestätigung ihrer eigenen Opferrolle – den Begriff "Lügenpresse" zum Unwort des Jahres 2014. Hieran zeigt sich die vollständige Auflösung des einstigen Selbstverständnisses von Medien und dem daraus abgeleiteten Recht auf Meinungsfreiheit. Ursprünglich ging es bei dessen Verteidigung darum, sich selbst – und damit auch den Bürgern – die eigene Meinung durch herrschende Kräfte, also durch die weltliche oder religiöse Macht im Staat, nicht verbieten zu lassen. Heute hingegen verstehen sich Medien als Bestandteil des Herrschaftsapparates und meinen nun, sich gegen den etwaigen Leserzorn abschotten zu müssen. Die größte Gefahr für die Debattenkultur im Lande geht dieser Sichtweise folgend nicht mehr von "den Mächtigen" aus, sondern von sogenannten "Trollen".
Hier findet man Matthias Heitmanns vollständigen Beitrag.
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