Neue Zürcher Zeitung: "Der ideologische Diskurs der Geschlechter"
Frauen sind in der heute kulturell dominierenden Deutung des Feminismus unterdrückte Subjekte, die Opfer eines Patriarchats und zudem latent von sexuell übergriffigen Männern bedroht («Rape Culture»). Männer hingegen, stets auf Sieg und Wettbewerb programmiert, werden gerne als rücksichtslos, gefühlskalt und aggressiv porträtiert. Für Autorin Karen Duve («Warum die Sache schiefgeht») sind Männer pauschal Psychopathen, Egoisten und Autisten. Der Beweis? Allen Ernstes Satan, Darth Vader, Investmentbanker und Physiker des Cern. Ein #Aufschrei folgte nicht. Duve absolvierte, nahezu ohne dass ihr widersprochen wurde, mehrere TV-Auftritte. Die gesellschaftliche Grundeinstellung war ihr Freund. Ebenso denkfaule Zuschauer. Wir schreiben das Jahr 2015.
Die Errichtung eines gefühlt «richtigen» Weltbildes begünstigt Heuristiken, kalibriert Moral und verteilt einseitig Empathie. Die Unterrepräsentanz von Frauen in Aufsichtsräten und Vorstandsetagen schaffte es so zu einem drängenden Gerechtigkeitsproblem. Für teilweise existenzielle Probleme von Buben und Männern bleibt da recht wenig übrig, dabei geht es immerhin um ADHS, Alkoholismus oder eine gegenüber Frauen um etwa fünf Jahre verkürzte Lebenserwartung bei dreimal höherer Suizidrate.
Hier findet man den vollständigen Artikel von Milosz Matuschek.
<< Home