Dienstag, März 03, 2015

Lesermail (Unverständnis der Bürger gegenüber Männerdiskriminierung)

Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Hallo Herr Hoffmann,

ich habe mir den Spiegelartikel, den Sie verlinkt haben, angeschaut. Den Artikel selbst habe ich nur kurz überflogen, da ja im Grunde klar ist, worum es da geht. Das Wesentliche hatten Sie ja außerdem zitiert.

Viel mehr hat mich die Reaktion der Leser interessiert, also bin ich gleich zu den Kommentaren.

Und so etwas habe ich noch nie erlebt. 100% - ich sage es nochmal deutlich – hundert Prozent (!) ALLER Kommentare waren derselben Meinung und alle haben sich um diesen einen Satz direkt oder indirekt gedreht, nämlich um diese eine Begründung, mit der eine Männerquote abgelehnt wurde. Alle haben dieses politische Vorhaben stark kritisiert, niemand fand es auch nur entfernt gut, gerecht oder auch nur vertretbar. So ziemlich jedem fiel diese Doppelmoral auf, dieses Mit-zweierlei-Maß-Messen, welches einem ja wirklich geradezu ins Gesicht springt.

Natürlich hätte ich den Glauben an die Menschheit – und an die Bürger in Deutschland im speziellen – verloren, wenn niemandem oder nur wenigen diese hammerharte Ungerechtigkeit aufgefallen wäre.

Aber gleich 100%? Ein starkes Stück. Ein geradezu phänomenaler Einklang.

Da ich stark bezweifle, dass diese "Einseitigkeit" durch selektives Einwirken der Spiegel-Mitarbeiter zustande kam (eher würde der Spiegel versuchen, das Gegenteil zu erreichen), kann das nur bedeuten, es gab (bisher) keinen einzigen Kommentator, der es anders sieht.

Ich stelle seit einigen Monaten einen Wandel im Internet fest. Sei es bei Youtube-Kommentaren, wo immer öfter männerrechtliche Einwände einfach so reingeschrieben werden, selbst wenn sich das Video gerade nicht explizit mit Politik und der Geschlechterdebatte beschäftigt, sondern z.B. (von der Öffentlichkeit längst akzeptiertes) Männerbashing oder andere Ungerechtigkeiten gegenüber Männern zeigt, sei es durch den inzwischen geradezu symptomatischen Einklang in den Kommentarspalten von Online-Artikeln wie dem hier besprochenen. Männer und Frauen betrachten den Feminismus-Trend immer kritischer, und die Aufmerksamkeit gegenüber solchen Themen verstärkt sich immer mehr.

Und das passiert ja nicht einfach so aus heiterem Himmel. Nein, solche Blogs wie Genderama sind da stark beeinflussend und oft auch der Auslöser für diesen Wandel im Denken vieler Leute. Was den deutschsprachigen Raum angeht, würde ich Ihren Blog sogar als eine der maßgeblich treibenden Kräfte betrachten, die zu solch einem Stimmungswandel beitragen.

Die Kommentare unter diesem Spiegelartikel sind ein geradezu exzellentes Beispiel dafür, dass unter anderem Ihre unermüdlichen Bemühungen endlich langsam Früchte zu tragen scheinen.

Achja, und als kleines Dankeschön werde auch ich Ihnen eine kleine Spende zukommen lassen. Zwar nicht mit "Maskubashing" als Auslöser, aber dafür als "Sie haben mir und allen anderen einen guten und wertvollen Dienst erwiesen"-Spende.


Herzlichen Dank!

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