Erste Penis-Transplantation geglückt
Mehrere Medien, darunter Die Welt und Spiegel-Online, berichten über die erste erfolgreiche Penistransplantation, die an einem 21jährigen in Südafrika vorgenommen wurde:
Dem Patienten musste vor drei Jahren der Penis nach einer schlecht ausgeführten, traditionellen Beschneidung amputiert werden. Das Organ hatte sich infiziert, es Bestand Lebensgefahr. "Das ist eine sehr ernste Situation. Für einen jungen Mann von 18 oder 19 Jahren kann der Verlust seines Penis sehr traumatisch sein", sagte André van der Merwe, der die Operation leitete.
Einer der Leser, die mich auf diese Artikel aufmerksam machten, merkt dazu an:
"Kann"? Was für eine blöde Formulierung! Oder gibt es etwa Fälle, bei denen das Opfer den Verlust seines Penis als "nicht weiter schlimm" empfunden hat? Und wieso soll das nur für "junge Männer von 18, 19 Jahren" traumatisch sein? Ich täte mal sagen, das ist immer eine traumatisierende Erfahrung, für praktisch jedes männliche Wesen, egal welchen Alters!
In dem Spiegel-Online-Artikel heißt es weiter:
Die Forscher erklärten ihren experimentellen Heilversuch auch mit einem erhöhten Bedarf in Südafrika. "Viele Männer verlieren ihren Penis als Folge traditioneller Beschneidungen", sagte van der Merwe. Jährlich werden Tausende junge Männer bei traditionellen Riten beschnitten, hauptsächlich vom südafrikanischen Xhosa Stamm, bei etwa 250 pro Jahr kommt es laut Schätzungen zu so starken Komplikationen, dass der Penis amputiert werden muss.
Mein Leser kommentiert:
In dem Bericht gibt es übrigens einen Link zu einer Sammlung von SPIEGEL-Artikeln zum Thema "Beschneidung". Darin finden sich auch zwei Berichte darüber, daß verpfuschte Beschneidungen in Südafrika jährlich nicht bloß hunderte von amputierten Penissen, sondern auch Dutzende von Todesopfern fordern.
Darüber hinaus kann man sich dabei gleich noch einmal eine ganze Reihe von Dummheiten, Pardon: Perlen des deutschen Qualitätsjournalismus zu Gemüte führen, wonach die Genitalverstümmelung von Jungen ein "harmlos-unkomplizierter Eingriff" sei, den man mit der barbarischen und gefährlichen Genitalverstümmelung von Mädchen "überhaupt nicht vergleichen" könne, daß Protest dagegen meist aus "völliger Unkenntnis der Tatsachen", wenn nicht gar aus antisemitischen oder frauenfeindlichen Motiven erfolge, und daß dieser "kleine Schnitt" in Deutschland daher unbedingt weiter straffrei bleiben müsse.
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