Genderama hilft: Zimmer frei in Berlin
Hallo liebe WG-Suchende,
für unsere vierköpfige WG suchen wir zum 15.8. oder 1.9. eine/n Mitbewohner/in, der/die sich nicht cis-männlich positioniert. Das Zimmer ist ca. 15 m² groß. Wir bewohnen eine helle, leider nicht rollstuhlbarrierefreie 5-Zimmer-Wohnung mit einer Wohnküche mit Kochhalbinsel, gemütlicher Sofasitzecke, 2 Badezimmern, Hof mit Basketballplatz und einem kleinen Kellerraum.
Wer wir sind: Wir verorten uns anarchistisch / linksradikal / (pro) queer-feministisch / anti-patriarchal und leben vegan. Auf struktureller Ebene sind wir alle unterschiedlich positioniert, d.h. wir profitieren bzw. sind negativ von verschiedenen Machtstrukturen betroffen: Hier wohnen sowohl weiblich als auch männlich erstsozialisierte Personen, einige haben einen Mittelklassebackground und andere haben Klassenwechsel erlebt. Eine Person ist negativ von Rassismus betroffen und die anderen zwei sind weiß positioniert. Wir setzen uns alltäglich auseinander u.a. mit Themen wie Privilegien, Support, Awareness, sensibles Miteinander, Gender – (queer) Feminismen, Weiß Sein, Rassismus, Adultismus, gewaltfreie Kommunikation etc. Jede/r von uns ist jeweils verschieden weit in den Themen drin und steckt in unterschiedlichen Prozessen.
Hier geht es in demselben Stil noch einige Absätze lang sehr unterhaltsam weiter. Bei dieser verlockenden Beschreibung würde ich ja am liebsten selbst zuschlagen, es würde ja auch passen: Schließlich stecke ich selbst auch "in unterschiedlichen Prozessen", und auch bei mir bekommen "marginalisierte Perspektiven vorrangig Raum". Leider bin ich "cis-männlich positioniert", außerdem ist Berlin ist so entsetzlich abgelegen ...
Aber lasst mich raten: Zur Humboldt-Uni habt ihr drei Vögel es nicht sehr weit, oder?
Labels: Satire?
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