Linke verlassen Linkspartei – auch wegen "Gaga"-Feminismus
In Hamburg haben vier Mitglieder der Partei Die Linke und des ihr nahestehenden Jugendverbandes Linksjugend ['solid] ihren Austritt aus beiden Organisationen erklärt. In ihrem Statement dazu heißt es unter anderem:
Am vortrefflichsten lässt sich das inhaltliche Niveau der Politik bei Linksjugend ['solid] am Lieblingsthema der Kipping-Jugend – dem Feminismus – illustrieren. Anders als man annehmen könnte und anders als es richtig wäre, besteht für sie der feministische Kampf nicht darin, die aus der politisch-ökonomischen Verfassung der derzeitigen kapitalistischen Gesellschaft entspringende geschlechterspezifische Ausbeutung und Unterdrückung zu kritisieren und ihr revolutionär-realpolitische Forderungen im Sinne Rosa Luxemburgs entgegenzustellen. Vielmehr koppeln die RepräsentantInnen der Kipping-Jugend den pop-feministischen Gender-studies-Mainstream mit dem "Definitionsmacht"-Geschlechterkampf. Das Resultat davon sind die Einrichtung von "Awareness-Groups", die bei Bedarf zur Denunziation politisch missliebiger Genossinnen eingesetzt werden, "Debatten" über "Lady Gaga" und Ratgeber, wie man über Menstruation "feministisch" zu sprechen habe. Aus der Geschichte des Feminismus sind die Vorfahren dieses kleinbürgerlichen wahlweise idealistischen oder kulturalistischen Feminismus' durchaus bekannt, die mit den betuchten Frauen der Mittelklassen und ihren lebensweltlichen Problemen ein ganze Menge, mit den Frauen, Männern oder sich anders definierenden Menschen des Proletariats und ihren Forderungen aber herzlich wenig zu tun haben. Entsprechend trifft man die VorkämpferInnen dieses "Feminismus" auch nicht vor oder in Fabriken, sondern eher bei den Drogen-Parties in Berlin-Neukölln oder bei einem Treffen des neugegründeten Bundesarbeitskreis "Hipster".
Ja, da hätte ich irgendwann auch die Schnauze voll gehabt.
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