Mainz: Verein für genitale Selbstbestimmung gegründet
Der Humanistische Pressedienst berichtet:
Pünktlich zum Jahrestag des "Beschneidungsgesetzes" vom 12.12.2012 geht in Mainz der Verein "intaktiv e.V. – eine Stimme für geniale Selbstbestimmung" in die Öffentlichkeit und nimmt seine Arbeit auf.
(...) Der Verein kritisiert eine Ungleichbehandlung von Mädchen und Jungen: "Fragen der genitalen Unversehrtheit und Selbstbestimmung über den eigenen Körper rücken also mehr und mehr in den gesellschaftlichen Fokus. Im Rahmen der erhöhten Aufmerksamkeit fällt allerdings eine Ungleichbehandlung der Geschlechter auf: Während Mädchen verstärkt geschützt werden und Intersexuelle einen ersten Fortschritt begrüßen können, wurden Jungen wesentlich schlechter gestellt, indem eine Verletzung ihrer körperlichen Unversehrtheit ausdrücklich erlaubt wurde." Gefordert wird konsequent ein Recht auf genitale Selbstbestimmung ohne Ansehen des Geschlechts. Eine geschlechtsspezifische Diskriminierung, wie sich im "Beschneidungsgesetz" manifestiert, lehnt intaktiv unter Hinweis auf Menschen- und Grundrechte, die auch Kindern zustehen, ab.
Intaktiv verfügt über eine Website und macht seine Gründung mit einer Pressemitteilung öffentlich, worin der Verein "betont, dass er sich nicht gegen Religionen wendet, sondern mit Menschen aller Kulturen und Religionen zusammenarbeiten will, um einen Wandel der gegen das Prinzip der genitalen Selbstbestimmung verstoßenden Praktiken herbeizuführen." Diese Pressemitteilung werde derzeit "an Verbände und Organisationen verteilt, um Kooperationspartner für ein gemeinsames Eintreten für das Recht auf intakte Genitalien aller Kinder zu finden." Nimmt jemand von uns den Ball auf?
Zum Thema Genitalverstümmelung hat heute im übrigen auch der Verein Mogis eine Pressemitteilung herausgegeben: Beschneidungsgesetz auf ganzer Linie gescheitert. Dieser Satz fasst das Fazit von sieben Kinderschutzverbänden und Ärztevertretungen ein Jahr nach der Legalisierung der Genitalverstümmelungen bei Jungen zusammen.
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