Montag, Oktober 14, 2013

Wussten Sie's schon? Indien hat eine der niedrigsten Vergewaltigungsraten der Welt

Die Diskrepanz zwischen dem Bild, das unsere Medien von Indien zeichnen, und der Wirklichkeit in diesem Land läuft als Thema schon seit einiger Zeit auf Genderama mit. Es bringt der deutschen Männerbewegung zwar wenig, aber ich finde diese Diskrepanz faszinierend, und verwende Indien gerne als exemplarisches Beispiel für fahrlässige Berichterstattung über angeblich grassierende Frauenunterdrückung in Ländern außerhalb des westlichen Kulturkreises, was die meisten deutschen Medienrezipienten selten überprüfen können, sondern einfach glauben müssen.

Beispielsweise wurde deutschen Lesern und Fernsehzuschauern über Wochen hinweg eingehämmert, dass Indien unter einer grauenvoll weit verbreiteten Häufigkeit von Vergewaltigungen ("rape culture") leide. Natürlich ist diese Behauptung insofern mit Skepsis zu genießen, als sie von denselben Medien verbreitet wird, die so tun, als gäbe es in Deutschland eine erschreckende Häufigkeit von sexueller Belästigung. Wie sieht denn, was Indien angeht, die Wirklichkeit aus?

In fact, if we go by the comparative statistics of reported rape, India has one of the lowest levels of rape in the world. The United Nations Office on Drugs and Crime found the incidence of rape in India for 2010 to be 1.8 per 100,000 people, compared with, for example, 27.3 in the US, 28.8 in the UK, 63.5 in Sweden, and 120.0 in South Africa. The number of recorded rapes in India is certainly a substantial underestimate, but even if we take five times—or ten times—that figure, the corrected and enlarged estimates of rapes would still be substantially lower in India than in the US, the UK, Sweden, or South Africa (even with the assumption that there is no underreporting in these other countries).


Naja gut, mag jetzt manch einer sagen, das ist vermutlich das, was diese skurillen maskulistischen Trolle in ihren Internetblogs so daherschwafeln. Damit hätte er aber nur beinahe Recht. Der zitierte Artikel stammt von dem Nobelpreisträger Amartya Sen und erschien in der New York Times.

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