"Filzdecke" ist verdächtig – So filtern Zeitungen Leserkommentare
In der "Berner Zeitung" ist heute ein aufschlussreicher Artikel darüber erschienen, auf welche Weise genau Zeitungen Leserkommentare unter Online-Artikeln filtern. Ein Auszug:
Entsprechend aufwendig ist der Kontrollprozess bei Kommentaren, wie Michael Marti, Mitglied der Chefredaktion des "Tages-Anzeigers" und Leiter von Newsnet, erläutert: "Eingegangene Leserkommentare werden zuerst von einem Programm auf bestimmte Wörter geprüft, die auf rassistische, ehrverletzende oder diskriminierende Inhalte hindeuten könnten." Was zu dieser Kategorie gehört, bestimmt die Badwords-Liste. Ausdrücke wie "Rassist", "Kotzbrocken", "Gesindel", aber auch Kurioses wie "Filzdecke" oder "Abonnent" sind verdächtig und werden in den Kommentaren markiert.
"In einem zweiten Schritt sichten wir die Beiträge manuell und entscheiden von Fall zu Fall, ob die Inhalte tatsächlich gegen die Regeln verstossen". Was schliesslich publiziert wird, liegt in der Kompetenz von sogenannten Freischaltern. Bei Newsnet sind es drei freie Mitarbeiter, die nach festgelegten Kriterien 6000 bis 7000 Kommentare täglich sichten. Wer politisch korrekte Kommentare schreibt, schafft es auf eine Greenlist, die die Freischalter nur prüfen, wenn Badwords zum Vorschein kommen. Analog dazu existiert eine Blacklist mit Exponenten, denen auf die Finger geschaut wird.Überraschend viele Kommentare schaffen es nach der Prüfung nicht ins Netz – je nach Medium bis zu 70 Prozent.
Hier findet man den vollständigen Beitrag, der für die gelegentlichen Verfasser von Leserkommentaren in Gänze lesenswert ist.
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