Feminismus und Korruption: Was verbirgt das FFBIZ-Archiv?
Das Berliner Frauenforschungs-, -bildungs- und –informationszentrum (FFBIZ) stellt sich auf seiner Website mit folgenden Worten vor:
Das FFBIZ-Archiv ist ein feministisches Dokumentations- und -informationszentrum mit Sammelschwerpunkt auf der zweiten Welle der internationalen Frauenbewegung. Das Archiv enthält Akten, Graue Literatur, Pressedokumentationen, Autographen, Nachlässe, Plakate, Fotos, Audios, Videos, Filme, DVDs und Demotransparente. Unser umfangreicher Bestand von über 900 verschiedenen Zeitschriftentiteln kann in unserer Datenbank oder der Zeitschriftendatenbank recherchiert werden. Unser Bücherbestand, der aus Belletristik und Sachliteratur besteht und in etwa 10.000 Titel umfasst, ist auch über den IPAC recherchierbar. Das FFBIZ steht allen Menschen offen, die sich für unsere Bestände interessieren.
Einer der Menschen, die sich für diese Bestände interessieren, ist der Publizist Hadmut Danisch. Er arbeitet aktuell am Thema "Korruption und Betrug im Feminismus" und schickte den Mitarbeitern des Archivs eine Bitte um Einsicht in dessen Materialien. Die Angeschriebenen allerdings überprüften zunächst einmal, ob Danisch überhaupt die richtige Gesinnung hatte, um auf die gewünschten Dokumente zugreifen zu dürfen. Vor diesem Hintergrund gelangten die Feministinnen zu einem abschlägigen Bescheid:
Aus Ihren Blogeinträgen geht ihre Einstellung zum Feminismus eindeutig hervor. Aus diesem Grund frage ich mich, was Sie in einem Projekt, das aus der Frauenbewegung entstanden ist und eine klare politische Haltung verkörpert, möchten. Wir tragen Verantwortung unseren Materialgeberinnen gegenüber und können deshalb Menschen mit einer klaren antifeministischen Einstellung keinen Zugang zu unseren Unterlagen gewähren.
Dieser Argumentation zufolge ist eine nähere Beschäftigung mit dem Feminismus nur dann legitim, wenn die interessierte Person diese Ideologie in keiner Weise hinterfragt. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Feminismus ist nicht legitim. Offenbar schrillen die Alarmglocken besonders laut, wenn jemand Korruption im Feminismus erforschen möchte. Und schließlich erscheint es für Feministinnen wieder einmal als beste Strategie, sobald sie gesellschaftlich eine Machtposition errungen haben, sich so gut wie möglich einzubunkern.
Danisch gibt in seinem Blog darüber hinaus zu bedenken:
Die Sache hat auch eine interessante verfassungsrechtliche Komponente. Denn immerhin geht es hier ja um erhebliche öffentliche Gelder, die nicht einfach verschenkt oder zur verdeckten Parteienfinanzierung verwendet werden dürfen. Ein öffentlich gefördertes Archiv muss auch der Öffentlichkeit zugänglich sein, und der Staat darf sich seinen Verpflichtungen nicht durch Umwege in das Privatrecht (Verein) entziehen.
Hier findet man Hadmut Danischs vollständigen Bericht.
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