Sonntag, September 01, 2013

Berliner Morgenpost: "Väter bleiben Millionen schuldig"

"Väter unehelicher Kinder schädigen den Berliner Landeshaushalt erheblich, indem sie nicht für ihren Nachwuchs aufkommen." Mit diesem Satz beginnt die Titelgeschichte der heutigen Berliner Morgenpost. Diese Väter sind aber auch Schweine! mag sich so mancher Leser dabei denken. Im späteren Verlauf des Artikels wird allerdings beiläufig erwähnt, was der Grund für diese scheinbare Kaltherzigkeit ist:

Die Väter sind entweder nicht bekannt, nicht auffindbar oder haben kein Geld, um finanziell für ihr Kind zu sorgen.


Der Rest des Artikels befasst sich damit, wie schwierig es sei, bei den "Rabenvätern" die Unterhaltskosten einzutreiben. Frauen, die berichten, ihr Kind sei das Ergebnis eines One-Night-Stands mit einem Fremden gewesen, wird dabei implizit unterstellt, in nennenswerter Zahl zu lügen – etwas, was unsere Medien nie tun würden, wenn es etwa um angebliche Vergewaltigungen geht. Der deutsche Journalismus scheint die Ehrlichkeit von Frauen situativ danach zu bemessen, ob man Männern eins reinwürgen kann oder nicht.

kostenloser Counter