Wahl-O-mat & Co.
Die nächste Bundestagswahl könnte für mich wesentlich einfacher sein, wenn es das Männerthema nicht gäbe. Wenn ich zum Beispiel auf den Welche-Partei-steht-Ihnen-wirklich-nahe-Test der "Süddeutschen Zeitung" gehe, werden folgende Grade an Übereinstimmung zwischen meinen ethischen Präferenzen und denen verschiedener Parteien genannt: Piraten 81%, Linke 79%, Freie Wähler 75%, Grüne und SPD 74%, FDP 71%, CDU 63% und CSU 61% - wobei die FDP nur so hoch kommt, weil ich ihre Ablehnung der Frauenquote doppelt gewichtet habe. Keine wirklich überraschende Reihenfolge, wenn ich meine politischen Vorlieben insgesamt betrachte. Der Wahl-O-mat hingegen ermittelt bei mir die folgende Rangordnung: Piraten 81,7%, Partei der Nichtwähler 76,8%, Grüne 70,7%, Die Linke 69,5%, Ökologisch Demokratische Partei 67,1%, SPD sowie Feministische Partei Die Frauen 64,4%, FDP 61%, Freie Wähler 54,9%, AfD 51,2%, Partei der Vernunft 50%, CDU/CSU 45,1%. Hm. Also doch wieder die Piraten wählen?
Natürlich sind diese beiden Tests schon vorab gewichtet: Geschlechterpolitische Fragen bleiben dort auf die Frauenquote reduziert, Männer kommen als Wählergruppe genausowenig vor wie sonst in der politischen Debatte. Insofern scheint mir diese Übersicht eine bessere Entscheidungshilfe speziell für Männer zu sein.
So blickt man übrigens von auswärts auf Deutschlands feministischen Parteienstaat.
Nachtrag: Ein übermütiger Genderama-Leser mailt mir zu diesem Beitrag: "Muhahahaha. Feministische Partei Die Frauen 64,4%. Wie in aller Welt bist du denn auf diesen Wert gekommen?" – Keine Ahnung, ich hab deren Programm nicht durchgelesen. Vielleicht sind die auch gegen den Atomkrieg oder wir überschneiden uns bei aus meiner Sicht ähnlich offensichtlichen Punkten. Zum Geschlechterthema hat der Wahl-o-mat ja fast nichts gefragt.
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