Dienstag, Mai 14, 2013

Lesermail (Frauenquote in Luft- und Raumfahrt)

Genderama-Leser Michael W. schreibt mir heute:

Zuerst einmal möchte ich Ihnen von Herzen für Ihre Arbeit danken. Ich bin nun seit Monaten begeisterter Leser Ihres Blogs Genderama und möchte mich, sobald es meine Zeit zulässt, auch in Ihre Literatur einlesen. Ich bin, wie viele andere auch, erst auf das Thema Männerrechte gekommen, als ich konkret von den Folgen der derzeitigen Männer diskriminierenden Politik betroffen wurde.

Ich bin derzeit in den letzten Semestern meines Luft- und Raumfahrtstudiums an einer bekannten deutschen Universität und würde gerne erst mal an der Uni bleiben und in dem Thema promovieren, mit welchem ich mich schon während meiner Studienarbeiten beschäftigt habe. Jedoch stehen dem zwei Hürden im Weg. Zum einen müssen für die nächsten zehn Jahre 50% der freien Professurplätze mit Frauen besetzt werden, obwohl wir weniger als 10% Frauen im Studiengang haben und wir bereits einen Frauenanteil unter den Professoren von ca. 5% haben, da diese sich durch herausragende Leistungen für die Stellen regulär qualifiziert haben. Aufgrund dieser verpflichtenden "freiwilligen" Selbstverpflichtungen besteht ein großer Druck, bereits bei den Promotionstellen eine hohe Quote einzuhalten, um für die nötigen Frauen zu sorgen. Das andere Problem ist, obwohl dem Forschungsprojekt, das ich derzeit weiterentwickle, von unabhängigen Prüfern ein hohes Potenzial bescheinigt wurde, stellte die DFG relativ eindeutig klar, dass das Institut, da es bereits aufgrund mangels weiblicher Bewerber fünf Forschungsprojekte mit männlichen Wissenschaftlern laufen hat, nur weitere Mittel für ein sechstes Projekt bekäme, wenn dieses von einer Frau durchgeführt würde. Das würde bedeuten, dass ich meine ganzen Aufzeichnungen jemanden überlassen müsste, welcher sich überhaupt nicht im Thema auskennt und vielleicht auch nicht mit so viel Herzblut dabei wäre, wie ich es sein könnte.

Aber jetzt habe ich Ihnen schon genug Ihrer Zeit gestohlen und möchte nur noch auf die Spiegel-TV-Sendung vom 12.05 verweisen. Dort geht es ab Minute 17:30 um eine Frau, deren Kind vom Vater entführt wurde. Kurz zusammengefasst: Die Frau ist das Opfer von einem "bösen" Mann, welcher ihr das Kind gewaltsam entrissen hat. Wenn man den Bericht jedoch aufmerksam verfolgt, findet man heraus, dass dem Mann zuerst das Sorgerecht zugesprochen wurde und die Frau das Kind bei einem Besuch zuerst entführt hat und mit ihm untergetaucht ist. Dann hat erst der Vater das Kind befreit/entführt (wobei dies möglicherweise gewaltsam geschah). Nachdem das Kind wieder beim Vater ist, geht der Fall vor Gericht, und das Kind wird der Mutter zugesprochen – mit der Begründung, dass der Lebensmittelpunkt des Kindes zuletzt in Deutschland lag, aber offensichtlich nur, weil die Mutter es ja dorthin entführt hatte!!

Dieser Beitrag zeigt, wie verrückt die Gesellschaft mittlerweile ist. Die Redakteure machen sich noch nicht mal die Mühe, die Fakten zu unterschlagen, weil sie gar nicht auf die Idee kommen, dass die Frau nicht nur Opfer ist.

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